ognam hat geschrieben:Hi Leute. Ich wollte mal fragen ob mir jemand die Sache mit den Impedanzen etwas genauer erklären kann...
also was ich weiss ist:
-Eine impedanz ist ein Wechselstromwiderstand.
ok.
Eingangsimpedanzen von Geräten sollen ja immer hoch sein oder?
Muss nicht. Die Amis hatten gerne 600Ohm am Ausgang und 600Ohm am Eingang. Das hat die -6dB bei der Übertragung gekostet und einen Haufen Strom an einem Ausgang, aber dafür ging mehr Strom in den Eingang rein, den man sehr praktisch für andere Zwecke nutzen konnte.
Damit eine anliegende Wechselspannung keinen Stromfluss und damit Wärme und eine Verlustleistung erzeugt richtig?
Gilt da jetzt je höher desto besser? Oder spielen da noch andere Faktoren eine Rolle?
Nein, je höher, umso mehr Rauschen kommt mit rein. Außerdem spielen Kapazitäten eine Rolle, die zusammen mit dem Quellwiderstand einen Tiefpass bilden. Je niedriger Z also an beiden Seiten gehalten wird, umso besser.
Wenn Übertrager dazukommen, dann wird es auch nochmal schwerer, denn je hochohmiger, desto schlechter verhält sich der Übertrager.
Wie ist es denn mir Ausgangsimpedanzen? Oder gibt es das in Wirklichkeit gar nicht? Das kann ich mir irgendwie nicht richtig vorstellen?
Doch das gibt es. Den Ausgangswiderstand einer Röhrenschaltung kannst du dir als eine ideale Quelle (0Ohm-Ausgang) mit nachgeschaltetem Widerstand in Serie vorstellen - der hängt von dem Arbeitswiderstand und dem Innenwiderstand der Röhre ab. Letzteres ist jedoch nicht konstant sondern ändert sich mit dem durchfließenden Strom.
Sobald nun der Widerstand eines Eingangs dazukommt, bilden diese beiden Widerstände einen Spannungsteiler. Je grösser das Verhältnis zwischen den beiden ist (R_Ausgang << R_Eingang), umso weniger Verlust tritt auf und umso weniger Strom fließt. Bei R_Ausgang == R_Eingang ist es also ein 1:2 Spannungsteiler und 6dB gehen flöten.
D.h.: Je stärker die eine Röhre durch die nächste Stufe belastet wird, umso niedriger der Pegel.
Bei OPVs ist es etwas anders, die haben durch ihre Rückkopplung (intern und extern) bereits einen 0Ohm-Ausgang. Wenn es heißt, ein OPV hätte einen bestimmten Ausgangswiderstand, dann bedeutet dass, dass er einen bestimmten max. Strom ohne Verluste des Pegels in einen bestimmten Widerstand (Ohmsches Gesetz) drücken kann. Wird der Widerstand kleiner, wird der Strombedarf grösser, übersteigt irgendwann die Möglichkeiten des OPVs und Clipping setzt ein, bis dahin jedoch ändert sich der Pegel nicht.
Ein 5532 kann z.B. 23mA rausdrücken, d.h. er könnte 13,8V in 600Ohm hineindrücken, aber nur 10V in 450Ohm. Letzteres würde ihn aber thermisch sehr belasten. Wenn man stattdessen 10kOhm anschließt, erhöht sich der Pegel nicht verglichen mit den 600Ohm. Eine Röhre hätte hier einen anderen Pegel erscheinen lassen.
Dass bei einer Signalübertragung möglichst wenig Strom fliessen soll leuchtet mir ein... aber es gibt ja auch Summierverstärker mit "null-ohm-technik".... was hat es damit wieder auf sich?
Nichts wildes hier. Die 0Ohm-Eingänge verhalten sich einfach wie die virtuelle Erde eines OPVs, dazu ist der Übertrager hierbei in die Rückkopplung eingebunden.
Die virtuelle Erde eines OPVs hat ja auch - im Idealfall - 0Ohm gegen ein festes Potenzial, mit Übertragern ist es das gleiche, aber nur bei Wechselstom, Gleichstrom interessiert sie nicht.