Ich baue gerade einen Neumann CMV 563 clone

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bernbrue
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Ich baue gerade einen Neumann CMV 563 clone

Beitrag von bernbrue »

Hi,
ich hatte hier ein paar Bauteile für ein Mikrofonprojekt herumliegen und habe mir in den Kopf gesetzt, das Neumann CMV 563 nachzubauen. Es hat lange gedauert, bis ich den Schaltplan auf Lochrasterplatine bekommen habe. Das Layout entspricht jetzt dem Original.

Bild

Ich werde als Kapsel einen CDK Hamburg M7 clone verwenden. Trafomäßig habe ich momentan nur einen Beyer, aber die werden ja sowieso häufig unterschätzt. Mal sehen was dabei herauskommt. Habe momentan keine Kamera, das Micgehäuse ist schon grob fertig. Wer Lust hat, kann ja mitbauen.
Gruß
Bernd
jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

nimm keine Hartpapierlochrasterplatine. Da sind die Leckströme zu groß.
Den Ausgangselko würde ich umändern in einen 1,5uF Folienkondensator
Jens
kubi
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Beitrag von kubi »

563? Schick!

Folgendes kann ich dir aus eigener Erfahrung mitgeben, dann kannst du dir vieles - wie z.B. die von Jens vorgeschlagene Änderung des Kondensators - selber ausrechnen.

1. Die xC92 ist nichts anderes als eine halbe ECC81 - Letzteres dürfte einfacher zu beschaffen sein und auch in Zukunft leichter verfügbar bleiben.
2. Es gab auch CMV 563 mit EF86
3. UM57 hat die gleiche Elektronik, da findet man viele Infos zu.
4. Die xC92/xCC81 hat in dieser Konfiguration einen Ausgangswiderstand von ca. 11kOhm. Damit kann man sich den benötigten Übertrager ausrechnen.
5. Ein 1:10 Beyer funktioniert hier sehr gut :cool: Danke an Jens für den Übertrager!
6. Die Röhre verstärkt um ca. 24dB. Wenn es bei dir anders ist, hast du etwas falsch gemacht -> Fehler finden leicht gemacht.
7. Laut Max, mit dem ich vor langer Zeit darüber diskutiert habe, ist der Ü551 irgendetwas zwischen 1:9 und 1:10. Danke für die Infos, Max!
8. Die Anode sollte sich bei ca. 85V einfinden.

Hoffe, das hilft. Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

Ps: Bei mir war's Neumann KK67
Darius
bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Hi,
ich habe noch 6x EC92 und ebensoviele PC92 , die ja bis auf die unterschiedliche Heizung baugleich sind, in meiner Sammlung. Da sollte etwas Passendes dabei sein. Ich habe mir die gleichen Stecker und Buchsen besorgt, die auch mein KM56 verwendet, so das ich eine PC92 mit leichter Überheizung mit dem NKM Netzteil versorgen kann. Meine Beyerübertrager haben eine Ratio von 1:7, sollte eigentlich gehen. Im Mutterforum hat Zebra mit unterschiedlichen Werten des Ausgangselkos (ich verwende einen Folienkondensator) herumexperimentiert. Ist schon verblüffend, wie sich das Frequenzverhalten ändert. Da werde ich auch mal einige Werte ausprobieren. Mir fehlen noch die zwei 100M Widerstände, dann kann Strom drauf. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Danke für die Tipps.
Gruß
Bernd
bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Hier gibt es gutes Material für den Grill.

http://www.metalltuch.de/

Gruß
Bernd
kubi
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Beitrag von kubi »

Darius
ognam
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Beitrag von ognam »

Cool...
Mein G7 Projekt liegt bestimmt schon seit einem guten Jahr hier unfertig rum. Mach doch mal ein paar Bilder! Was ist das für ein M7 Clone den Du da benutzen willst?

Gruss Jonas
DerEber
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Beitrag von DerEber »

jensenmann hat geschrieben:nimm keine Hartpapierlochrasterplatine. Da sind die Leckströme zu groß.
Den Ausgangselko würde ich umändern in einen 1,5uF Folienkondensator
Das würde mich interessieren. Ich hatte einmal eine Km84 auf Lochraster gebaut und hab das ding nicht zum laufen gebracht. Wie erkenne ich denn Hartpapierlochrasterplatinen im Vergleich zu ...?
jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Jens
kubi
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Beitrag von kubi »

Paar Infos, Links und Fotos: www.cmv563.com
Darius
bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Hi,
wenn ich das richtig verstanden habe, besteht der O. Archut Mod darin, den Übertrager einseitig auf ground zu legen und parallel zum 1K5 einen 47uF low ESR Elko einzubauen. Zebra hat ja verschiedene Messungen mit dem UM57 (fast identische Schaltung) gemacht und vor allem Veränderungen im Bassfrequenzverlauf festgestellt. Ich baue das CMV erst einmal stock und probiere verschiedene Werte/Varianten des Ausgangskondensators aus. Ich werde in Kürze mal ein paar Fotos hosten. Wird aber ziemlich ghettostyle sein, da meine Metallverarbeitungsfertigkeiten sich in Grenzen halten. Uijuijui.
Gruß
Bernd
[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

ich benutze meines übrigens wie ersteigert, und alle mögen es :D :D :D
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen
bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Als ich das Mikro bei dir das letzte mal gesehen hatte, war ich drauf und dran, das Teil mitzunehmen, leider ging dieser blöde Lollipop nicht ab ..
:lol: :lol:
Gruß
Bernd
kubi
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Beitrag von kubi »

bernbrue hat geschrieben:wenn ich das richtig verstanden habe, besteht der O. Archut Mod darin, den Übertrager einseitig auf ground zu legen und parallel zum 1K5 einen 47uF low ESR Elko einzubauen.
Das sind ja nicht nur die Teile! Durch den größeren Arbeitswiderstand und den Wechselstromkurzschluss an der Kathode gewinnt man mit der Modifikation zwar mehr Verstärkung, bezahlt dies jedoch mit deutlich höherem Klirr und höherem Ausgangswiderstand - steht in jedem Lehrbuch. Der Ausgangswiderstand dürfte sich somit verdoppeln, sagt mein Taschenrechner. Mit deinem 1:7 Eisen kommst du da nicht mehr weit - das solltest du jetzt schon wissen, bevor du dich später ärgerst. Ich denke, der Oliver wird das in seinem Eisen, das er für diesen Zweck verkauft, berücksichtigt haben, da dürfte es nur vom Übersetzungsverhältnis und der Induktivität passen.
Der erhöhte Klirr könnte es vielleicht sein, was viele der Forenbenutzer als "mehr Höhen" (miss)verstehen und in den Threads posten.

Auf jeden Fall sollte die geänderte Schaltung im Bereich der Kapsel den Höhen zuträglich sein. Das würde ich durchaus übernehmen! Die Kapsel ist (abgesehen vom der Kapazität und dem Widerstand des Gitters) nur noch durch 1GOhm belastet.

Die dritte Änderung, die Oliver eingepflegt hat, betrifft die Spannung an der Kapsel, im Bereich des Spannungsteilers. Im Original waren es 80V, bei Oliver sind es nur noch 60V. Hier muss man einfach mitdenken und herausfinden, was für genau die Kapsel, die man einsetzt, die beste Vorspannung ist. Da gibt es keine allgemeingültige Verbesserung, die für alle Kapseln besser wäre. Er wird es wohl für eine bestimmte Kapsel ausgelegt haben.
Darius
kubi
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Beitrag von kubi »

Nachtrag, bevor es falsch verstanden wird: Ich will nicht sagen, dass Olivers Modifikationen schlecht sind. Ganz im Gegenteil, ich bin mir sogar sicher, dass es hinterher besser klingt, insbesondere, wenn man die teilweise minderwertigen Teile von damals austauscht. Und der Oliver hat auch ohne Zweifel Ahnung davon.
Aber man sollte nicht alles blind übernehmen ohne nachzurechnen, insbesondere wenn man nicht über die richtigen Teile (z.B. Ausgangsübertrager, Kapsel, etc.) verfügt. Dann ist die Originalschaltung vielleicht doch besser.
Darius
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