Die unten gezeigte DI-Box habe ich in erster Linie für meine Synths gebaut, um einigen von Ihnen etwas "Wärme" zu geben, aber mit ganzen Mischungen kann sie auch benutzt werden, oder eben für akustische Instrumente.
Wer es mit Studio-Pegeln für ganze Mixes einsetzen möchte, sollte ggf., falls es zu sehr zerrt, einen 10k:600-Übertrager am Eingang verwenden - oder man bleibt bei 600:600 und ersetzt die Übertragerterminierung durch einen Poti, der einen beliebigen Pegel an das erste Gitter weitergibt. 10k:10k-Übertrager ist auch ok, dann eben eine 10k-Terminierung verwenden oder einen 10k-Poti.
Die Vorspannung beider Gitter liegt bei -3,5V, da hat die Kennlinie der ECC88 einen feinen "Knick", das sorgt für ein paar gerade Harmonische bei der ersten Triode, die zweite Triode bleibt wegen ihrer Rückkopplung sehr sauber bei "normalen" Pegeln. Aus der zweiten Triode bekommt man mehr "Klang", wenn man sie hart anschiebt (mit dem Poti), bis sie fast in die Sättigung oder den Cut-Off-Punkt geht. Dann kommt auch der -12dB-Abschwächer am Ausgang u.U. zum tragen, wenn Pegel zu groß werden.
Ach ja, wer bei den 250V am linken Rand auf die TL783-Schaltung aus dem G9 schielt, schielt in die richtige Richtung.

Wenn ich in einem meiner unzähligen Umzugskartons, die noch auf dem Dachboden meiner Eltern rumlungern, das fertige Gerät finde, poste ich noch ein paar Fotos und Aufbautips. Mit etwas kreativer Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung passt das alles prima in die kleinen Metalschachteln von Reichelt.

Das Ding wurde eigentlich nach den Teilen designt, von denen ich welche auf Lager hatte (also Kondensator- oder Widerstandswerte), daher wurden auch nicht zu viele verschiedene Werte verwendet, aber ich würde auch, wenn ich nochmal wählen sollte, nichts ändern. Die Spannungsangaben sind Ideal-Soll-Werte, die Realität weicht wie immer etwas ab, ist aber kein Problem.
Viel Spaß!

Upps, da fehlt was: An der Kathode der zweiten Triode klebt ein 1kOhm-Widerstand. Der Wert fehlt irgendwie (weggelaufen?) auf der Zeichnung.
