matthias hat geschrieben:In dem Line Receiver Baustein selbst ist allerdings schon ein Abschwächer/Spannungsteiler integriert (R13-R16)
Kann mir jemand einen Tip geben, wie sich das auf die Berechnung auswirkt.
Wenn OP2 einen sehr hochohmigen Eingang hat, dann können wir ihn "übersehen".
Wenn kein Gleichtaktsignal anliegt, dann können wir C2 auch übersehen und als einen unendlich großen Widerstand betrachten.
Dann bleiben nur noch R13-R16 und R23 in der Rechnung.
Wenn du ein Signal ohne einen Gleichtaktanteil einspeist, dann ist zwischen den beiden Widerständen R15 und R16 eine Gleichspannung vorzufinden, weil der Punkt genau symmetrisch zwischen den beiden gegensätzlichen Signalen liegt und auch von OP4 über C2 nichts in diesem Fall hinzugefügt wird.. R23 ist in dem Fall auch ohne Bedeutung.
Somit ist jeder der beiden Eingänge über 7kOhm+17kOhm (=24kOhm) wechselstromtechnisch gegen Erde kurzgeschlossen.
Erst wenn ein Gleichspannungsversatz oder ein Gleichtaktsignal dazukommen, wird die Rechnung komplizierter, das Ergebnis auf Papier aber gleich, denn Dank der Rückkopplung über OP4 bleibt der Punkt zwischen R15 und R16 immer exakt zwischen den beiden Eingangssignalen.
Weil das hier besprochene Dämpfungsglied ein T-Pad und kein H-Pad ist, wirst du jedoch einen Gleichtaktanteil haben, das wird zwar nicht großartig die Widerstände oben ändern, aber natürlich die Performance verschlechtern.
Kleines Gedankenspiel: Ein GSSL gibt ein Signal symmetrisch ab, beide Phasen kommen aus getrennten OPVs und sind von einander unabhängig, wenn kein Übertrager am Ausgang seinen Dienst verrichtet.
Das hier besprochene Dämpfungsglied dämpft eine Phase, aber nicht - und gar nicht - die andere Phase. Beide Leitungen haben nun also einen unterschiedlichen Widerstand und werden am Eingang des THAT1206 durch den Eingangswiderstand unterschiedlich stark gedämpft, das fügt einen Gleichtaktanteil hinzu.
Jetzt dürfte klar sein, warum ich H-Pads und Eisen bevorzuge
