Hi Jens!
Tjaaa, die Entlötstation... Mein Freund Wolfgang, für den und mit dem ich die Aktion gemacht habe (ist sein Pult...), hatte dann einfach mal die kombinierte Löt-/Entlötstation gekauft - DAS würde ich nicht machen, die Lötstation ist einfach nix Besonderes (aber auch nicht schlecht).
Die Entlötstation alleine kostet ja nur knapp 100,- Euro. Und für den Preis hat sie einen verdammt guten Job gemacht, sie hat nämlich erst genau nach dem letzten recappten Kanal den Geist aufgegeben
Genauer: Das Keramikheizelement ist kaputt gegangen, bzw. sind die Anschlussdrähte zum Keramikheizelement durchgeschmort (obwohl es scheinbar hitzebeständige Silikondrähte sind). Die Kabelführung innerhalb des Gerätes ist halt nicht perfekt, liegt etwas zu Nahe am Heizelement, und wenn sich das dann nur etwas verschiebt, gibts verschmorte Kabel. Ich denke mal, dass in höherwertigen Entlötstationen die Befestigung des Keramik-Heizelementes und der Zuleitungen besser gelöst sein dürfte...
Und in einer solchen Situation merkt man dann halt, dass man es mit der Situation "Hersteller aus Asien/lediglich Importeur in Deutschland" zu tun hat: Wir haben dann mit Glück direkt ein Ersatz-Heizelement bekommen, war wohl das letzte, dass der Importeur hier in D-Land auf Lager hatte - denn zuerst hieß es kurz: "Tut uns leid, wir müssen auf den nächsten Container warten - und der kommt vielleicht erst in ein paar Wochen".
Die Menschen vom Vertrieb/Importeur waren allerdings recht kulant, wir haben ein Photo von dem verschmorten Keramikelement geschickt, und sie haben sofort und anstandslos ein Ersatzelement geschickt. Natürlich haben sie dabei die Garantie-Reparaturkosten gespart; weil wir schnell Ersatz brauchten, hab ich zugesagt, dass ich das Teil selbst einbaue. Jetzt kenn ich das Ding wenigstens genau...
Ich hatte dann die kaputten Drähte notdürftig geflickt, und diese Notreparatur hat dann tatsächlich genau bis zum letzten Pultkanal gehalten.
Die Saugkraft des Teil hat ausgereicht, ich hab ja leider keinen Vergleich zu anderen Entlötstationen, hätte mir manchmal 30 oder 50 Prozent mehr Saugpower gewünscht. Trotzdem gings recht gut.
Ich würde dir - egal welche Entlötstation - empfehlen, erst mal mit irgendeiner Paltine vom Schrott zu üben, denn am Anfang hab ich die eine oder andere Leiterbahn ruiniert, weil ichs noch nicht raushatte. Entscheidend ist leider auch, wie stark die Lötstellen verzinnt sind: wir hatten einige Kanäle, bei denen wohl das Lötbad etwas knapp war, und solche knapp verzinnten Durchkontaktierungen kriegt man schlecht leergesaugt - als würde sich das wenige Zinn an allem festkrallen, was es zur Verfügung hat. Bei einigen Kanälen mussten wir alle Lötstellen zuerst nachverzinnen, dann gings problemlos.
Bestell dir für die Aktion gleich Ersatzentlötspitzen mit, die muss man einfach als Verschleißmaterial betrachten. Bei dieser Entlötstation sind die Spitzen im Vergleich zu Markenprodukten extrem günstig; ich hatte den Eindruck, dass sie trotzdem lange genug halten. Lies dazu doch nochmal meine vorherigen Postings bezüglich der Frage "wo muss man wackeln"...
Zu den Caps: Wir haben den Eindruck, dass das Pult nach Recapping gut klingt. Und in den benötigten Mengen waren die FCs erstaunlich günstig. Mittlerweile gibts schon den Nachfolger, der hat noch geringere Impedanz und hat kleinere Abmessungen - recht interessant, wie ich finde. Achte beim Bestellen unbedingt auf die Bauhöhen - wir dachten ja schon , wir wären beim Ausmessen super penibel gewesen, haben aber dann doch einzwei Überraschungen erlebt...
Wenn du dann anfängst, hätte ich noch ein paar Tips - sag Bescheid.
LG, Toff