Weil es die Schutzdioden nicht mehr auf die produktive Platine geschafft haben, kopiere ich hier eine kleine "Anleitung" aus einer Email:
Eine "Eingenart" des K13117 sollte ich euch noch kurz erklären, bevor ihr euch wundert, dass er manchmal abstürzt und neu gebootet werden muss.
Wenn der K13117 stark übersteuert wird, d.h. z.B. 0dBu oder mehr am Eingang anliegen und zusätzlich 40dB Verstärkung reingedreht werden, dann wird erwartungsgemäß das Signal am Ausgang verzerrt, schließlich sollten nach der Rechnung mehr als 40dBu hinten anliegen, die mit der Versorgungsspannung aber nicht machbar sind.
Da der K13117 einseitig zu verzerren beginnt und er insgesamt gleichstromgekoppelt ist, verschiebt sich durch die auftretende Asymmetrie des Signals der Arbeitspunkt der MATs. Dabei werden die Kondensatoren C3/C4 und C8/C9 geladen. Normalerweise liegen über diesen Kondensatoren 200-300mV an, diese können aber bei starken Übersteuerungen auf ein paar Volt ansteigen, dann werden die MAT12 soweit vorgespannt, dass der Arbeitspunkt vollkommen aus dem nutzbaren Bereich rausfällt und die Kondensatoren sich selber immer weiter positiv aufladen.
Man kann an dieser Stelle den Vorverstärker nur noch abschalten, ein paar Sekunden warten bis die Kondensatoren sich über die Verstärkungsregelung innerhalb von Sekunden entladen und wieder einschalten. "Crash & Reboot"
Normalerweise stellt diese Eigenart kein Problem dar, da man den Vorverstärker nicht mit diesen Pegeln fährt, aber für den Fall, dass es doch mal passiert und er nicht mehr ansprechbar ist, kennt ihr nun den Grund und die Lösung.
Wer das Problem gleich und einfach vermeiden möchte, lötet sich einfach je eine Diode über die o.g. Kondensatoren. 1N4004 passt perfekt. Die Diode hat eine Verlustspannung von 0,6V bis 0,7V, damit ist sie im normalen Betrieb, wenn 0,2V über sie anliegen, vollkommen "arbeitslos", "transparent" und "unsichtbar". Wenn die Spannung steigt, weil der K13117 einige zig Volt in den Ausgang "drücken" muss, stabilisiert sie die Spannung. Man kann sich den "Reset" dann sparen.
Ich selber habe das "Abstürzen" jedoch auch nur zwei oder drei Mal erlebt, dafür muss man wirklich schon übertriebene Pegel einspeisen und verstärken. Ich bin auch kein Freund der ganzen Schutzmechanismen, bevorzuge eher die einfacheren, spartanischen Lösungen. Interessant ist es aber trotzdem für Leute, die mit "unkontrollierbaren" Signalquellen (z.B. Live-Sound) arbeiten.
Andere Vorverstärker haben z.B. 15V-Zenerdioden antiparallel über den Eingang geschaltet, der Zweck ist ähnlich.