Wie geht's am besten zum Ausgang?
Verfasst: Do Mär 05, 2015 10:22 pm
Moin zusammen,
ich habe mal eine Frage, die eher eine Umfrage ist. Es geht um mögliche (trafolose) Schaltungen für "symmetische" Ausgänge. Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten:
A) "imepdance balanced", wo also Pin 2 und 3 die gleiche Impedanz haben, aber nur Pin 2 hat Signal
B) "differential", hoffentlich gleiche Impedanzen an Pin 2 und 3 und ausserdem "gleiches" aber phansengedrehtes Signal auf Pin 2 und 3
C) "servo balanced" wie B, nur dass die Schaltung den Pegel auf Pin 2 anhebt, wenn man Pin 3 auf Masse legt (oder andersrum)
Plus noch ein paar andere, wie "ground compensated", die aber alle mehr oder weniger Varianten der drei oben genannten Methoden sind.
Technisch gesehen reicht A um die Vorteile einer "symmetrischen" Verkabelung nutzen zu können. Und man kann für eine unsymmetrische Verbindung sogar Pin 3 auf Masse legen ohne Pegelverlust oder sonstige Nachteile (und ohne zusätzlichen Schaltungszauber oder Spezialbauteile). Bei B würde das mind. 6dB Pegelverlust geben, und zusätzlcich noch evtl. weitere Probleme, weil der Opamp der Pin 3 antreibt dann ja in eine sehr niederohmige Last arbeiten muß (also evtl. Interaktion über die Betriebsspanung oder themisch bei Dual-Opamps). Deswegen hat mal jemand C erfunden, wo das automagisch ausgeglichen wird.
Jetzt die Frage: Hat hier schonmal jemand im Real-Live Probleme mit Version A gehabt? Weil das braucht ja nur (um einen "symmetrischen" Ausgang zu bauen) einen zusätzlichen Widerstand, verglichen zu zusätzlichen Opamps oder diesen speziellen Line-Driver Chips. Liegt also nahe das so zu machen. Aber warum hat das dann einen so schlechten Ruf? Warum basteln die Leute an ihre Green-Pres hinten einen Haufen zusätzlicher ICs dran?
Ich habe hier ein A&H GL2200 Pult, da sind die Monitor Sends (oder die Auxe, bin mir nicht ganz sicher) so ausgelegt, dass sie normalerwiese Methode A benutzen, man aber den Chip für Methode C nachrüsten kann (In die Platine Löten und zwei Drahtbrücken entfernen). Purer Marketing-Gag?
Ich hatte bisher nur ein einziges mal Probleme mit Methode A, und das war mit einem Mikroeingang! Das Markenmikro hat halt das volle Signal auf Pin 2 und bei lauter Signalquelle clippte der Mikroeingang trotz runter gedrehtem Gain. Aber das würde ich dann eher als Konstruktionsfehler des Mikroeingangs verbuchen.
Den einzigen wirklichen Vorteil den ich bei Methode B (oder meinetwegen C) sehe ist die geringere Anforderung ans Netzteil. Durch die beiden Signalleitungen müssen wir nur halben Pegel übertragen (jeweils), also ziehen die nur halben Strom. Die andere Seite zieht jeweils Strom "in der anderen Richtung", d.h. das Netzteil wird "gleichmäßiger" belastet und insgesamt zieht die Ausgangsstufe nur die halbe Leistung. Durch die beiden signalführenden Leitungen ergibt sich ausserdem 6dB mehr Headroom, aber selbst bei +/-15V und nur einer Signalleitung kriegt man ja mehr Pegel raus, als die meisten nachfolgenden Geräte vertragen können.
Olaf
ich habe mal eine Frage, die eher eine Umfrage ist. Es geht um mögliche (trafolose) Schaltungen für "symmetische" Ausgänge. Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten:
A) "imepdance balanced", wo also Pin 2 und 3 die gleiche Impedanz haben, aber nur Pin 2 hat Signal
B) "differential", hoffentlich gleiche Impedanzen an Pin 2 und 3 und ausserdem "gleiches" aber phansengedrehtes Signal auf Pin 2 und 3
C) "servo balanced" wie B, nur dass die Schaltung den Pegel auf Pin 2 anhebt, wenn man Pin 3 auf Masse legt (oder andersrum)
Plus noch ein paar andere, wie "ground compensated", die aber alle mehr oder weniger Varianten der drei oben genannten Methoden sind.
Technisch gesehen reicht A um die Vorteile einer "symmetrischen" Verkabelung nutzen zu können. Und man kann für eine unsymmetrische Verbindung sogar Pin 3 auf Masse legen ohne Pegelverlust oder sonstige Nachteile (und ohne zusätzlichen Schaltungszauber oder Spezialbauteile). Bei B würde das mind. 6dB Pegelverlust geben, und zusätzlcich noch evtl. weitere Probleme, weil der Opamp der Pin 3 antreibt dann ja in eine sehr niederohmige Last arbeiten muß (also evtl. Interaktion über die Betriebsspanung oder themisch bei Dual-Opamps). Deswegen hat mal jemand C erfunden, wo das automagisch ausgeglichen wird.
Jetzt die Frage: Hat hier schonmal jemand im Real-Live Probleme mit Version A gehabt? Weil das braucht ja nur (um einen "symmetrischen" Ausgang zu bauen) einen zusätzlichen Widerstand, verglichen zu zusätzlichen Opamps oder diesen speziellen Line-Driver Chips. Liegt also nahe das so zu machen. Aber warum hat das dann einen so schlechten Ruf? Warum basteln die Leute an ihre Green-Pres hinten einen Haufen zusätzlicher ICs dran?
Ich habe hier ein A&H GL2200 Pult, da sind die Monitor Sends (oder die Auxe, bin mir nicht ganz sicher) so ausgelegt, dass sie normalerwiese Methode A benutzen, man aber den Chip für Methode C nachrüsten kann (In die Platine Löten und zwei Drahtbrücken entfernen). Purer Marketing-Gag?
Ich hatte bisher nur ein einziges mal Probleme mit Methode A, und das war mit einem Mikroeingang! Das Markenmikro hat halt das volle Signal auf Pin 2 und bei lauter Signalquelle clippte der Mikroeingang trotz runter gedrehtem Gain. Aber das würde ich dann eher als Konstruktionsfehler des Mikroeingangs verbuchen.
Den einzigen wirklichen Vorteil den ich bei Methode B (oder meinetwegen C) sehe ist die geringere Anforderung ans Netzteil. Durch die beiden Signalleitungen müssen wir nur halben Pegel übertragen (jeweils), also ziehen die nur halben Strom. Die andere Seite zieht jeweils Strom "in der anderen Richtung", d.h. das Netzteil wird "gleichmäßiger" belastet und insgesamt zieht die Ausgangsstufe nur die halbe Leistung. Durch die beiden signalführenden Leitungen ergibt sich ausserdem 6dB mehr Headroom, aber selbst bei +/-15V und nur einer Signalleitung kriegt man ja mehr Pegel raus, als die meisten nachfolgenden Geräte vertragen können.
Olaf