Techtalk

Hallo Forum,

wie kann ich einen Audioausgang zeitverzögert mit einem oder zwei Relais zeitverzögert schalten?
Bisher habe ich nur so fertige Chinalösungen gefunden. Keine Ahnung ob sowas taugt...
Wie macht Ihr das, um z.B. Einschaltknacken u-ä. zu verhindern?

Alex

Gucks Du im Konkurrenzforum:

https://www.proaudiodesignforum.com/for ... 629#p16629

Diese Schaltung hat aber keine Verzögerung. D.h. es ist hilfreich wenn die Betriebsspannung langsam hochfährt und Deine Schaltung Zeit hat sich zu rappeln bevor die Betreibsspannung den Wert erreicht hat bei der das Relais schaltet. - Dazu vielleicht auch interessant herauszufinden warum es beim Einschalten knackt und ob man das nicht einfach verhindern könnte statt es zu verstecken.

Neulich brauchte ich mal was mit mehreren Sekunden Einschaltverzögerung. Da hab ich dann eine Variation hier von gebaut:



Das stammt aus dem Electronic Actuell Magazin Ausgabe 1/87 (hat also bestimmt schon vintage Klang). Hier wird über R1 erst langsam der C8 aufgeladen. Dadurch steigt die Spannung erst langsam und das ganze schaltet verzögert. Sowas könnteste vor die o.g. Schaltung noch davor bauen.
Zusätzlicher Trick ist das der Vorwiderstand (R4) des Relais ein Elko parallel hat. D.h. beim Einschalten ist der Elko leer und das Relais kriegt eine höhere Spannung zu sehen. Beim Ausschalten ist der Elko aufgeladen und der Vorwiderstand ist in Reihe mit dem Relais. Dadurch fällt das Relais beim Ausschalten schneller ab. - Hier im Bild haben die das direkt mit ins Netzteil eingebaut. Kannste naütlich auch an geregelte Betriebsspannung hängen, mußt nur natürlich die Bauteile umdimensionieren damit es im richtigen Moment schaltet. Hinter den Spannugsreglern ist vielleicht eh die bessere Idee, damit es nicht abhängig von der momentanen Spannung im 230V Netz mal früher und mal später schaltet.

Olaf

Danke für deine Lösung Olaf
Das scheint dann wohl etwas aufwendiger zu werden, gibt´s da nicht auch eine einfachere, bzw. kleinere Lösung?
Leider ist in meinem Gehäuse nicht mehr viel Platz...

acidfarmer hat geschrieben: ↑

Do Feb 15, 2024 10:16 am

Danke für deine Lösung Olaf
Das scheint dann wohl etwas aufwendiger zu werden, gibt´s da nicht auch eine einfachere, bzw. kleinere Lösung?
Leider ist in meinem Gehäuse nicht mehr viel Platz...

Also bei 10 Komponenten inkl. Relais wirst du wahrscheinlich nicht kleiner kommen.
Die versorgungsspannung musst du ja nicht extra generieren oder?
(Damit fällt alles links von R1 und C8 weg.)

Widerstände und Dioden kann man auch hochkant auf eine Lochrasterplatine stellen. Dann noch ein kleines Relais (Omron G6K vielleicht) und dann sind die Anschlußklemmen und die Bohrlöcher damit man das irgendwo anschrauben kann schon fast das größte an der ganzen Sache.

Wenn es keine längere Verzögerung braucht (i.e. es reicht wenns einschaltet wenn die Betriebsspannung auf einen Wert X hoch ist) und zufällig ein Relais zu finden ist das an der Betriebsspannung direkt betrieben werden kann, dann kannste sogar noch zwei Elkos und zwei Widerstände weglassen. - Die korrekte Lösung dieses Jahrtausend wäre natürlich mit einem Mikroprocessor. Der ist dann hoffentlich auch in SMD zu bekommen. Einen Widerstand, eine Diode und einen Transistor bräuchte es dann aber trotzdem. Und die SMD Relais sind auch nicht wirklich kleiner. Ansonsten warten bis Neutrik die neuen XLR Buchsen fertig entwickelt hat die das alles eingebaut haben.

Olaf

Würde vielleicht schon ein an die Ausgangsimpedanz angepaßter Widerstand über dem Ausgang das Schlimmste verhindern?
Angepaßt = Deutlich höher als der normale Abschlußwiderstand.