USA Equipment und Impedanzen

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Barney
Beiträge: 8
Registriert: Mi Nov 09, 2011 1:15 pm

USA Equipment und Impedanzen

Beitrag von Barney »

Hi und Hallo,

habe gerade ein paar gerackte TAB Preamps getestet, und zum Vergleich mal einen Peavey VMP2 Röhrenmicpreamp herangezogen, den ich mir kürzlich zugelegt habe.
Die TAB's sind wie erwartet superb, aber mein Peavey klang als hätte man einen extremen Lowcut eingeschaltet.
Ein Blick auf's Gehäuse offenbart: Balanced Low-Z Ausgänge.
Mal den Unbalanced Out probiert: Effekt weg, klingt besser.

Jetzt könnte ich ja einfach die Unbalanced Out nutzen, aber ich will der Sache auf den Grund. Schätze mal es liegt an den Impedanzen.
Der VMP2 hat

- Eingangsimpedanz sym: 600 ohm
- Eingangsimpedanz unsym: 200 kohm (Hi-Z Instrumenteneingang)
- Ausgangsimpedanz sym: 100 ohm
- Ausgangsimpedanz unsym: 3 kohm


Hiernach kommt normalerweise ein Limiter zum Einsatz, der sage und schreibe 90 kohm Eingangsimpedanz hat.
Beziehungsweise würde ich auch gerne manchmal einen Urei LN1176 REV F dazwischen setzen. Der hat ja

- Eingangsimpedanz sym: 600 ohm
- Ausgangsimpedanz sym: 600 ohm

Denke der sollte auch angepasst werden.
Jetzt hab ich überlegt wie ich die Sache am blödsten löse.
Am Besten könnte ich doch alle Geräte mittels Widerständen an der Patchbay anpassen, sodass alle eine Eingangsimpedanz von rund 5 kohm und eine Ausgangsimpedanz von 40 - 50 ohm haben.
Dann sollte doch alles problemlos miteinander kombinierbar sein, oder?

Allerdings verstehe ich immer noch nicht warum der VMP2 auf dem balanced out so Scheiße klingt, würde doch vermuten dass eine zu hohe Ausgangsimpedanz Probleme bereitet?

Kann jemand meinen Kopfknoten lösen?
Wie würdet Ihr die Anpassung vornehmen? :-(

MarkusP
Beiträge: 113
Registriert: Mi Nov 17, 2010 4:07 pm

Beitrag von MarkusP »

Hallo auch,

soweit ich den Schaltplan des 1176 in Erinnerung habe, hat der eine weit höhere Eingangsimpedanz, die für die übliche Spannungsanpassung in der Studiotechnik paßt. Jedenfalls nicht 600 Ohm
Die 600 Ohm kannste eh vergessen, die sind aus alten (amerikanischen) Zeiten, wo man noch mit Leistungsanpassung gearbeitet hat, das gab es hierzulande höchstens bei der Post.

Wenn Du mit dem Peavey Streß hast (Schaltplan wäre schön), sage ich mal aus dem Bauch heraus, der Übertrager ist Mist, die Stufe davor packt es nicht, oder eines von den beiden ist hinüber.

Auch dieser Peavey-Kram sollte schon auf Spannungsanpassung ausgelegt sein, also niedriger Ausgangswiderstand (<50Ohm) und hoher Eingangswiderstand (>2kOhm).

Alles andere ist tappen im Dunkeln.

Gruß

MarkusP

Barney
Beiträge: 8
Registriert: Mi Nov 09, 2011 1:15 pm

Beitrag von Barney »

Hey,

erstmal Danke für die Antwort.
Der Urei ist kein selbstgebauter, sondern das Orginal Vintage Gerät.
Die Impedanzen sind auch nicht ausgedacht, sondern aus dem Gerätehandbüchern entnommen.
Der Urei hat also, eben wegen der Leistungsanpassung, diese oldschool USA Ein- und Ausgangsimpedanz von 600 ohm.
Hier würde ich zum Anpassen an die Patchbay im Eingang bei symmetrischer Kabelführung auf A sowohl wie auf B in Reihe einen Widerstand von 4400 ohm löten, oder?
Und im Ausgang zwischen A und B parallel einen Widerstand von 55 ohm.
Soweit die Theorie. Stimmt das soweit?

Der Peavey VMP ist eher neuer, aber auch USA Import.
Leider habe ich den gebraucht gekauft und es gibt im ganzen vermaledeiten Netz kaum Infos über das Sahnestück. Einzig ein Minimanual mit einem Bockschaltbild habe ich gefunden:
Bild

Barney
Beiträge: 8
Registriert: Mi Nov 09, 2011 1:15 pm

Beitrag von Barney »

So viele Cracks hier und keiner kann mir was zu der Spannungsanpassung / Impedanzanpassung sagen?

MarkusP
Beiträge: 113
Registriert: Mi Nov 17, 2010 4:07 pm

Beitrag von MarkusP »

Hallo auch,

manchmal sind andere Sachen wichtiger :-)

Barney hat geschrieben:Hey,

erstmal Danke für die Antwort.
Der Urei ist kein selbstgebauter, sondern das Orginal Vintage Gerät.
Die Impedanzen sind auch nicht ausgedacht, sondern aus dem Gerätehandbüchern entnommen.
Der Urei hat also, eben wegen der Leistungsanpassung, diese oldschool USA Ein- und Ausgangsimpedanz von 600 ohm.
Hier würde ich zum Anpassen an die Patchbay im Eingang bei symmetrischer Kabelführung auf A sowohl wie auf B in Reihe einen Widerstand von 4400 ohm löten, oder?
Und im Ausgang zwischen A und B parallel einen Widerstand von 55 ohm.
Soweit die Theorie. Stimmt das soweit?

Der Peavey VMP ist eher neuer, aber auch USA Import.
Leider habe ich den gebraucht gekauft und es gibt im ganzen vermaledeiten Netz kaum Infos über das Sahnestück. Einzig ein Minimanual mit einem Bockschaltbild habe ich gefunden:
Wenn Du den Urei mit einem Gerät ansteuerst, das hinreichend niederohmig im Ausgang ist (<100 Ohm), brauchst Du Dir keinen Kopf machen. Hast höchstens einen minimalen Pegelverlust.
Zwei Widerstände vor dem Eingang erzeugen nur einen Dämpfung des Pegels, die brauchst Du nicht. Schon gar nicht mit zweimal 4.4kOhm.
Das wäre eine Dämpfung von ca. 23dB bei einem "echten" 600 Ohm Eingang.
Schau Dir mal die Seiten von Sengpiel zu dem ganzen Thema an:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-volt.htm
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-sp ... assung.htm
http://www.sengpielaudio.com/AnpassungI ... echnik.pdf

Der Ausgang vom Urei sollte mit 600 Ohm (die ich immer noch bezweifle...) auch keinen Ärger machen, wenn der darauffolgende Eingang eine hinreichend hohe Eingansgimpedanz hat .
Auf den Ausgang niederohmige Widerstände zu löten ist Blödsinn. Damit erzeugst Du nur eine zu hohe Belastung des Ausgangs und die Spannung geht in die Knie. Mal kurz überschlagen: (300+R/2)/R/2 log etc.pp., auch wieder grob 20dB.

Gruß aus Berlin

MarkusP.

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