Elko-Entladekabel für Röhren-Projekte für Dummies

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Organisator
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Elko-Entladekabel für Röhren-Projekte für Dummies

Beitrag von Organisator »

Ich möchte mir für meinen Dual LA2A und meine beiden Pultecs ein Entladekabel für die Elkos basteln. Was alle anderen irgendwie so hin kriegen, macht mir tierische Kopfzerbrechen. Hier mal mein Stand:

1. Anschluss am Elko:

Sicherheits-Klemmgreifer bis 1000 V:
Testec KLEMME 6008 RT (mit 4 mm Anschluss)

2. Das eigentliche Kabel:

Dafür wollte ich 1,5 mm² Litze nehmen.

3. Widerstand:

Da hatte ich erst überlegt einen 5 W zu nehmen, aber die sind ja riesig, die kriege ich nicht so wirklich ins Kabel rein. Also halt zwei 1,5K mit 3 Watt in Reihe (einzeln bis 350 V, sollte dann ja eigentlich 700 V aushalten).

4. Erdung:

Schuko-Stecker, bei denen ich die beiden Stecker für den 230 V Anschluss absägen wollte. Soll dann direkt an Litze gelötet werden.
Blindstecker habe ich nur mit fertigem Spiral-Kabel dran für knapp 17 Euro gesehen.

5. Anschluss an Klemmgreifer:

Über einen 4mm Sicherheits-Turmstecker. Die Widerstände wollte ich nahe an dem Turmstecker verlöten und Schrumpfschlauch drüber machen. Falls das Kabel dahinter kaputt geht, werde ich dann hoffnungsvoller Weise nicht gebraten. Obwohl es eigentlich egal ist, weil ich wohl eh nur den Klemmgreifer anfassen werde. :?

Taugt das so?

Edit: Punkt 4 ist wohl doof/gefährlich: Wird nicht an (Schutz-)-Erde angeschlossen, sondern es werden nur beide Elko-Anschlüsse miteinander verbunden.
Zuletzt geändert von Organisator am So Jul 31, 2011 6:28 pm, insgesamt 1-mal geändert.

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

mhm, habe so einen D-LA2A auch mal gebaut :D
so ein Wunderkabel habe ich allerdings nicht ...

Ich habe immer ein Messgerät an der Hochspannung.
Irgend etwas billiges reicht da aus.

Meine Beobachtungen beim D-LA2A (als auch D-AOC als auch PM670):
mit Röhren drinne ist nach dem Ausschalten nach spätestens 20 Sekunden alles im sicheren Bereich.

Ohne Röhren dauert das länger - aber lass uns maximal Minuten mit den Sekunden tauschen - für einen ersten DIY Spannungstest sollte diese Zeit zu warten möglich sein.

Auch mit dem Entladekabel musst Du messen :wink:

Im Ernst: ich halte davon nichts.
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

maxheadroom
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Beitrag von maxheadroom »

Hallo,

ich gebe Volker vollkommen recht:
Messen ist am besten! Auch für deine Gesundheit :-)

Gruß

Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

Organisator
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Beitrag von Organisator »

Wo macht man eigentlich beim ausgeschalteten Gerät den Masseanschluß zum messen dran?

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

Nicht falsch verstehen: es gibt Geräte wo das entladen notwendig ist, um nicht Wochen zu warten.
(Erinnere mich an eine Studer-Entstufe, da war ein dicker Schraubendreher dafür dabei).
Nur, das kann auch funken, schmelzen, schmerzen - ich lasse das immer Hochstromkollegen machen :D
Wo macht man eigentlich beim ausgeschalteten Gerät den Masseanschluß zum messen dran?
Ob eingeschaltet oder ausgeschaltet macht keinen Unterschied, die Masse wird ja nicht abgeschaltet.
Also immer Masse gegen gefragte Spannung.

Um als Beispiel beim D-LA2A zu bleiben: Sternpunktmasse gegen irgend ein Beinchen von R119 oder R219.
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

shaun
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Beitrag von shaun »

Anscheinend fürht gutgemeintes Halbwissen hier zu mehr Gefährdung statt weniger - oder: wieso fragt eigentlich keiner nach dem Sinn der Erdung? Um einen Elko zu laden, ist man beim Anklemmen auf der sicheren Seite, so lange das Ganze Potenzialfrei ist, also zB auf einem isolierenden Tisch liegt und keine Kabel "nach aussen" angeschlossen hat.

Durch die Erdung erhöht man die Gefährdung, da ab dem Moment alle Anodenspannungsleitungen im Gerät Potenzial gegenüber Erde und damit dem daran Arbeitenden haben.

Entladen wird nur zwischen + und - des Elkos! Eine Erdung hat hier nichts zu suchen, wir haben es nicht mit Hochspannungs-Erdkabeln zu tun, die aufgrund ihrer Kapazität eine gefährliche Berührspannung gegenüber Erde halten können.

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

Hallo shaun,

wir sprachen ja auch von der (Geräte)-Masse, nicht von der (Schutz)-Erde (welche bei gezogenen Steckern selbstverständlich unterbrochen ist).

Im übrigen war die Frage wo der schwarze Messfühler des Spannungsmesser hin soll - von einer Elko-Entladung gegen Masse oder Erde lese ich nichts :wink:
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

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Beitrag von Organisator »

Er meint wohl mein Start-Posting, wo ich von der Schutzerde gesprochen habe.

Also muss das Entladekabel nur zwischen beide Elko-Anschlüsse und ich brauch zwei Klemmgreifer.

maxheadroom
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Beitrag von maxheadroom »

Hallo,

ist es nicht so dass das Bezugspotential für die Anodenspannung mit der Gerätemasse verbunden ist? Und diese mit der Schutzerde?
Ist schon klar das sich das Potenzial (wenn nicht mit Erde verbunden) mit nichts tun kann, aber dadurch das diese Geräteintern verbunden ist (bzw. werden kann) ist dies meistens dann nicht so.

! ! ! Wobei man immer den Netzstecker ziehen sollte wenn man am Gerät herumfummelt ! ! !

In diesem Fall wäre die Verbindung unterbrochen, aber wenn man das Gehäuse berührt dabei (diese ist in so einem Fall mit der Masse verbunden) kann es zur Entladung über den Körper kommen.

Aber auch wenn das Potenzial von der Erde und Gehäuse getrennt wird ist es dennoch Gefährlich für die Elektronik wenn man z.b mit Messspitzen oder Lötkolben an der Platine herummacht. Da können schon die Funken fliegen und manche Bauteile zerstört werden. Weiters ist es für den Elko selbst auch nicht gut (hohe Entladeströme bei direkten Kurzschluss)
Und manche Messungen an Bauteilen möcht ich mit geladenen Elko auch nicht machen.

Der eine Aspekt bei der Elkoentladung ist die Gefahr für den Menschen, der andere für die Elektronik

Gruß

Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

salossi
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Beitrag von salossi »

Hmm, ich finde das klingt hier alles bissl kompliziert - mit Sicherheitsklemmen und so nem Zeugs...
Ich verwende nen normalen 5W / 68Ω Widerstand, der an einem Ende ein kurzes Stück Kabel angelötet hat und an der Lötstelle ordentlich mit Schlumpf-Schlauch isoliert ist. Man kann natürlich auch etwas höheren Widerstand nehmen, wenn man Feuerwerk nicht mag :wink:
Das Ding liegt immer an meinem Arbeitsplatz zum Entladen von Elkos bereit. Das wichtigste ist doch: aufpassen und gucken wo man hinlangt... Hab bei sowas noch nie einen gepfeffert bekommen.

Wenn man´s ganz sicher haben will tät ich mir für ca. 10€ nen Spannungsprüfer im Baumarkt kaufen (die Dinger mit den zwei Meßspitzen und verschiedenen Glimmlampen für 230 und 400V) und das Ding umbauen mit nem Entladewiderstand drin.

Außerdem hab ich mir mal nen Meßgerät gebaut, das auch fest am Arbeitsplatz steht. Das geht bis 500V (bis 1kV wäre besser, aber meistens reicht´s) und hat einen per Taster zuschaltbaren Entladewiderstand. Das Ding hab ich in der Regel beim Basteln fest über der Anodenspannung klemmen.

Ansonsten ist bei mir in der Bastelphase oder bei Unklarheiten bezüglich eventueller Pyro-Effekte beim Einschalten mein Regeltrenntrafo (natürlich mit Amperemeter) Pflicht - aber natürlich gilt auch bei galvanischer Trennung vom Netz: Augen auf und nicht gleichzeitig Fernsehgucken, mit Oma telefonieren und Schirmgitterspannungen checken...

salossi
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Beitrag von salossi »

Etwa so einen mein ich:
http://www.louistools.de/catalog/images ... 0.1501.jpg

Gehäuse öffnen, Glimmlampen-Rotz ausweiden, Widerstand rein, Gehäuse wieder zukleben. UND DAS DING ENTSPRECHEND BESCHRIFTEN!!

Dann haste gleich hochspannungsfeste und isolierte Anschlüsse / Kabel und ein passendes Gehäuse...

Organisator
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Beitrag von Organisator »

Naja: Die Sicherheitsklemmen könnte ich dann auch für andere Sachen benutzen.

Ein Regeltrenntrafo scheint mir für das bisschen Heimbastelei ein wenig zu teuer zu sein.

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