KRK vxt4 säuseln, piepen und brummen

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ognam
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KRK vxt4 säuseln, piepen und brummen

Beitrag von ognam »

Hallo Leute.
Ich hab seit neuestem Sorgen mit meinen schönen KRK vxt4 Monitoren.
Mit einem Mal fangen die beide an total komische Geräusche von sich zu geben. Sogar wenn nichts angeschlossen (ausser Stromkabel) und alle anderen Geräte aus sind. Es gibt einerseits so ein konstantes sehr hohes Piepen, das lauter und leiser wird, je nach dem wo ich den Lautsprecher hinstelle und dann noch so komische Sounds die auch wie irgendwelche Funk-Einstreuungen klingen, so als wenn man ein Handy auf ne Box legt.
Alles in allem hort sich das für mich wie eine werkseitig total verkackte Schirmung an. Und in der Tat ist nichts abschirmendes zu erkennen, wenn man sich die Kisten von innen anguckt. Komisch nur, dass das Problem auf einmal aufgetreten ist. Vorher war Ruhe... Radio hab ich übrigens keins drin... Wenn ich den XLR Stecker reinstecke wird das Piepen etwas leiser. Da ich keine Garantie auf die Dinger mehr hab dachte ich man könnte ja probieren mit etwas Kupferfolie irgendeine Art Schirmung zu basteln. Was meint Ihr könnte das was bringen. Ist alles ganzschön eng in dem kleinen Gehäuse... sollte man eher versuchen die Platinen abzuschirmen oder die Speaker?
Oder kann das Problem noch andere Ursachen haben? Kann die Schaltung z.B. mit der Zeit anfälliger für Einstreuungen werden wenn irgendwelche Elkos austrocknen oder so?
Über ein paar Tips von Euch wäre ich höchst dankbar.

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ognam
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Beitrag von ognam »

vielleicht mit Abschirmlack besprühen?

DerEber
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Beitrag von DerEber »

kannst du mal versuchen, aber ich denke, daß dein Problem irgendwo anders liegt als bei der Schirmung. Vielleicht mal den Netzteilausgang ans Oszi hängen, ob du da irgend welche bösen Dinge drinn hast.?

ognam
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Beitrag von ognam »

Ein osci hab ich leider nicht.
Hab jetzt mal ganz amateurhaft ein Stück Alufolie aussen ums Gehäuse geknüddelt, so dass es den XLR-Knopf (das Ding zum rausziehen des Steckers) berührt. Tatsächlich reduziert das die Störgeräusche drastisch. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Ich werds dann mal mit dem Aschirmlack probieren. Das mit der Alufolie kommt auf Dauer nicht so professionell rüber glaube ich. ;-)

wowi
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Beitrag von wowi »

Wenn das bei beiden gleichzeitig aufgetreten ist, hat das glaube ich nichts mit ausgetrockneten Elkos o.ä. zu tun. Ich würde als erstes mal eine äußere Störung ausschließen (ein begabter Hobbyfunker in der Nähe ?, ein neuer Kühlschrank ?) und die Boxen woanders hinbringen (am besten ein anderes Gebäude) und dort mal hören.

Erst wenn das nichts bringt, würde ich im inneren der Boxen weitersuchen.

Viel Erfolg
Wolfgang

ognam
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Beitrag von ognam »

Hat von Euch jemand ne Idee wie ich den gesprühten Schirm elegant mit der Masse verbinden kann?

Sredna
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Beitrag von Sredna »

Vielleicht ein Stück Kupferfolie mit vorher angelötete Lietze ankleben, übersprühen, fertig!

Vermute aber dass das Problem anderswo liegt...
Zuletzt geändert von Sredna am So Mai 29, 2011 2:17 am, insgesamt 1-mal geändert.

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Mit Verlaub gesagt ist das alles Symptomdokotrei und keine Ursachenbehandlung.
Willst du nicht mal richtig auf die Suche gehen? Wenn das Teil auf Einstreuungen empfindlich ist funktioniert vermutlich die Gleichtaktunterdrückung des Eingangs nicht mehr. Also Eingangschip tauschen. Falls es das nicht war solltest du die Eingangselkos tauschen und nachschauen, ob die Aussenbeschaltung um den EingangsOpAmp noch ok ist.
Oder vielleicht ist der Schirm deiner Zuleitung ab oder letztere gar einbeinig???
Jens

hardtrail
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Beitrag von hardtrail »

Also ich denke auch, wenn das Problem plötzlich aufgetaucht ist, dass sich im Gerät etwas verabschiedet hat. Ich kenne die Geräte nicht, sind es zwei autarke aktive Monitore oder ein aktiver und eine passive Box?
Wenn beide aktiv sind wundert es mich auch total, dann würde ich eher auf externe Dinge tippen. Hast dir nicht zufällig gerade ein neues Gerät, vllt sogar mit Schaltnetzteil angeschlossen?

mtibes
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Beitrag von mtibes »

Ich hab nen KRK subwoofer, der ganz komische Sachen gemacht hat, ähnlich wie bei dir. Ich habe auf der pcb einige Anschüsse überbrückt (XLR in ging noch mal über schaltende Klinkenbuchsen), seitdem ist Ruhe. Schlechte Buchsen, schlecht gelötet, ich weiss nicht, was es war. Ach ja, einige suspekte (nach Sichtinspektion) Lötstellen hab ich auch noch ordentlich gemacht...

Die Verarbeitungsqualität bei KRK scheint nicht soooo super zu sein. Eigentlich wären das Garantiefälle, war mir nur zu viel Stress.

Michael

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Aus aktuellem Anlaß kann ich hier jetzt auch ein bißchen mitspekulieren, denn nichts genaues weiß man nicht. Hab am Wochenende ein paar Aufnahmen in diesem Schuppen hier gemacht:

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Säuseln und Piepen triffts ganz gut, nur gebrummt hat es nicht. Hab mehrere Steckdosen probiert und mich dann für die am besten klingenste entschieden. Hatte erst die Handymasten am Turm in Verdacht. Am Sonntag lag das Hintergrundrauschen dann bald 15dB höher. Im Nachhinein hab ich jetzt den Wechselrichter der Solaranlage in Verdacht. Samstag war trübes Wetter und wenn ich die Aufnahmen nochmal checke merkt man auch, dass mit Einbruch der Dukelheit das Rauschen weniger wird. Sonntag war Sonnentag, also mehr Arbeit für den Wechselrichter.
Leider waren selbstgebaute Geräte im Einsatz, kann also nicht auf KRK oder Behringer oder sowas schimpfen.

Aber zu dem KRK Problem: ist da vielleicht in letzter Zeit ne Solaranlage in der Nachbarschaft in Betrieb gegangen? Oder schon früher aber jetzt scheint endlich mal so richtig die Sonne?

Olaf (der es dunkel mag)

hardtrail
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Beitrag von hardtrail »

Wenn es denn echt so ist, dann hat KRK aber den CE Aufkleber nicht verdient. Du kannst aber die Tipps mit den Lötstellen annehmen, dazu mal die Schaltkontakte an den Klinkenbuchsen reinigen. Gehts dort zufällig mit einem Kaltgerätestecker rein / hat das Gerät einen Schutzleiteranschluss? Du könntest X- und Y-Kondensatoren nachrüsten. Das sind jene Kondensatoren, die zwischen L1 und N (X) und L bzw N gegen Schutzleiter liegen (Y). Sie blocken einiges an HF Störungen ab. Weitere EMV Maßnahmen kann ich dir gerne mal raussuchen. Falls du das mit den Kondensatoren machen möchtest (sofern nicht schon vorhanden) gebe ich dir gerne weiter Anweisungen. WIchtig ist, dass dort spezielle Kondensatoren zum Einsatz kommen, eine Anforderung ist z.B. dass sie im Schadenfall keinesfalls niederohmig werden. Sicherheit usw. Sind aber Standard bauteile, ich kann dir mal bestellnummern raussuchen.
mfg Stefan

toff
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Beitrag von toff »

olafmatt hat geschrieben: Säuseln und Piepen triffts ganz gut, nur gebrummt hat es nicht. Hab mehrere Steckdosen probiert und mich dann für die am besten klingenste entschieden. Hatte erst die Handymasten am Turm in Verdacht. Am Sonntag lag das Hintergrundrauschen dann bald 15dB höher. Im Nachhinein hab ich jetzt den Wechselrichter der Solaranlage in Verdacht. Samstag war trübes Wetter und wenn ich die Aufnahmen nochmal checke merkt man auch, dass mit Einbruch der Dukelheit das Rauschen weniger wird. Sonntag war Sonnentag, also mehr Arbeit für den Wechselrichter.
Leider waren selbstgebaute Geräte im Einsatz, kann also nicht auf KRK oder Behringer oder sowas schimpfen.

Olaf (der es dunkel mag)
Genau das Problem habe ich zu Hause in meinem kleinen Privatstudio: Nachbar hat ne riesige Solaranlage, und der Wechselrichter schmeißt fieseste hochfrequente Störungen raus. Immer wenn schlagartig die Sonne rauskommt, fängt es auf einmal laut an zu sirren... und zwar nicht nur in meinem Studio-Umfeld, sondern auch aus dem Fernseher, aus der Waschmaschine usw...

Wir haben uns dann beim Hersteller der Solaranlage beschwert, und der hat dann extra einen Ingenieur zu uns aufs Land rausgeschickt - und der war sowas von planlos... Erst hat er versucht alles abzuwiegeln, dann habe ich ihm auf einem Analyzer genau die Frequenz zeigen können, die sein Wechselrichter massiv in mein Netz einspeist. Dann wollte er mir beweisen, dass das nicht sein könne, und hat den Wechselrichter von 6 auf 10 (oder 12, weiß nicht mehr so genau) kHz umgeschaltet, und was war: auf einmal genau die Frequenz auf meinem Analyser - wie doof er da geguckt hat... Dann wollte er unbedingt Photos vom Analyzer-Bild machen, weil das wäre ja hochinteressant, und das könne er gut jungen Ingenieuren bei Schulungen zeigen. Aaaaaargh... Dann haben sie sich ein dreiviertel Jahr um jegliche weitere Maßnahmen oder Aktivitäten herumgedrückt, dann haben sie den Wechselrichter getauscht, weil der angeblich defekt war, mit dem Ergebnis, dass das Sirren ein paar dBchen leiser war.

Ist übrigens echt beeindruckend, mal neben dem Wechselrichter zu stehen und auch reingucken zu können: Erstmal ist das ein dicker fetter Trümmer, und wenn die Sonne richtig scheint, dann sirrt das Teil innendrin selbst mit der Nervfrequenz, und zwar verdammt laut! In dem Raum, wo der steht, kann man sich nicht aufhalten, es sei denn, man ist schwerhörig. Was mich gewundert hat (und was der Ingenieur auch bestätigt hat): Das Teil hängt ausgangsseitig direkt am Netz, kein Trafo also keine galvanische Trennung, und auch im Input keine Trafos. Wenn da mal alles innendrin kaputtgeht, und dann jemand an die Verkabelung der Solarmodule kommt - autsch.

Zurück zum Problem: Der Betrieb von Gitarren und Bässen, also die Verwendung von Pickups mit (unsymmetrischen) Instrumentenkabeln scheint am empfindlichsten auf diese Netzverseuchung zu reagieren, alle anderen Leitungen muss ich konsequent symmetrisch ausführen.

Ich glaube nicht mehr dran, dass die das Problem noch lösen. Leider geht diese Netzverseuchung mit dieser recht niedrigen Frequenz scheinbar problemlos noch durch einen normalen Netztrafo durch, deshalb lässt sich sowas wohl leider nicht durch einen dicken Trenntrafo vor meinem Studioequipment lösen. Abhilfe lässt sich eventuell durch ein dickes Sinusfilter direkt hinter der Hauptsteckdose schaffen, fürchte ich - kennt sich hier jemand mit sowas aus? (Sorry für OT)

hardtrail
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Beitrag von hardtrail »

Du sprichst genau das Thema an, Leitungsgebundene Störungen. Theoretisch besagen die Richtlinien zur Elektromagnetischen Verträglichkeit, dass ein Gerät nur so weit Störungen emittieren darf, wie es die Richtlinien zu lassen. Andersherum soll ein Gerät dieses Maß an Störungen "abkönnen" ohne in seiner Funktion eingeschränkt zu sein. Nun ist "Einschränkung" sicherlich auch noch ein dehnbarer Begriff, aber belassen wir es dabei. Dieses Bürokratengedöns bringt hier keinen weiter.
Was du ansprichst mit dem Wechselrichter ist logisch. Im Endeffekt wird dort eine hohe Gleichspannung von den Solarmodulen zerhackt und über PWM wieder ein sinus-ähnliches Signal zusammengesetzt. Es gibt trafolose WR und welche mit. (Ähnlich wie bei manchem Studioequipment^^ ) Beim trafolosen WR fließt der Strom über eine Längsdrossel. Ein EMV Filter ist auch meist vorgesehen, mit manchmal unbefriedigender Funktion. Es findet keine galvanische Trennung statt. Bei Konzepten mit Trafo, naja kann man sich denken. Diese Modelle haben jedoch den Nachteil des etwas geríngeren Wirkungsgrades, was bei PV Anlagen und der Rentabilitätsberechnung eine entscheidende Role spielt. Gefährlich sind die Trafolosen WR übrigens nur, wenn du die Module berührst. Das Solarmodul bildet mit deiner Hand einen Kondensator (Dielektrikum: Frontglas), über "dich" fließen dann Ableitströme zur Erde ab. da Glas nicht leitet kann es schlecht geerdet werden. Also Achtung, falls du vor hast, das Kirckendach um ein paar Module zu erleichtern.
Es sind übrigens nicht alle Wechselrichter laut, mach mal keine Panik vor PV hier :)
Das Asymetrische Leitungen und Pickups (insb. SingleCoils) empfindlicher sind, erklärt sich von selbst. Das sind dann aber keine Leitungsgebundenen Störungen mehr. Um diese zu unterbinden solltest du jedoch nicht deine Pickups symmetrieren, sondern die Störungen im Stromnetz beseitigen.
Mehr dazu ein ander Mal, ich hab jetzt n job...
Meine Meinung ist jedenfalls, dass der WR nicht den gültigen Normen entspricht, gerade wenn du sagst, die Waschmaschine piept. Das darf absolut nicht sein.

Holger
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Beitrag von Holger »

Interessantes Thema, Danke...
Als Stadtbewohner bin ich da noch nicht drauf gekommen.

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