Fragen zur Berechnung von Netztrafos

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DerEber
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Fragen zur Berechnung von Netztrafos

Beitrag von DerEber »

Hallo,

Ich müss für ein paar alte Röhrenmodule ein Netzteil zum testen bauen. Ich brauche dort für die Heizung der Röhren in den Vorstufen (laut Plan) 12,6Volt Gleichspannung bei insgesammt 660mA Strom.

Hier der Plan fürs Netzteil von mir. Es handelt sich um eine simple Geschichte mit Dossel:

Bild

Hier dann meine Überlegungen zur Trafoberechnung. Fals ich irgendwo den Wurm drinn hab bitte melden.

Die Drossel habe ich bereits gewickelt.
Hat etwa 5 Ohm DCR

Bei einem Strom von 0,66A brauch ich vor der Drossel also 15,9Volt.
Also nach dem Gleichrichter 16 Volt "Gleichspannung".
Ich hätte diesen Wert jetzt durch "wurzel 2" geteilt um die äquivalente Wechselspannung zu bekommen. (Effektivwert)
Dann +1,4 Volt vom Gleichrichter.
Also ca 12,7VAC/660mA

Warscheinlich nicht ganz richtig, denn in meiner Formelsammlung steht.
U=U/1,24
Warum?

Ok laut Formelsammlung würde ich stattdessen auf folgendes kommen:
14,3V (660mA..... oder?)

Wenn ich das ganze schnell in den PSU Designer von Duncanamps reintipp brauch ich angeblich einen Trafo mit 15,5Volt
:roll:

Ich möchte natürlich meine 12,6 Volt möglichst genau treffen und auch nicht sonderlich viel Leistung an zusätzlichen Wiederständen verbraten.

Warscheinlich keine große Sache, aber ich hab ein Netzteil in diesem Stil noch nie gebaut und bin nun etwas verunsichert.

Über Kommantare hierzu würde ich mich rießig freuen.

besten Gruß,
Stephan

kubi
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Beitrag von kubi »

Vergiss nicht, den Spannungsverlust über die Dioden mit einzubeziehen, gerade bei kleinen Spannungen macht er sich sehr bemerkbar. Bei absolut idealen Dioden wären es wirklich sqrt(2), aber wir haben es mit realen Dioden zu tun.
Darius

AndreasS
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Re: Fragen zur Berechnung von Netztrafos

Beitrag von AndreasS »

DerEber hat geschrieben:Über Kommantare hierzu würde ich mich rießig freuen.
Hallo Stephan,

die Berechnung ist nicht ganz einfach, da neben den Spannungsabfällen an den Dioden und der Drossel auch der Stromflußwinkel im Gleichrichter eine Rolle spielt - und damit über den Strom der Innenwiderstand des Transformators quadratisch eingeht (der PSU-Designer liegt aber schon recht nah am Ergebnis).

Auch liefert die CLC-Siebung nur eine "pulsierende" Gleichspannung (mit Restanteilen von 100 Hz und Vielfachen..., die Menge hängt vom Siebaufwand ab).

Einfacher wäre es, für die Spannungskonstanz einen LM317 einzusetzen.

MfG Andreas

DerEber
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Re: Fragen zur Berechnung von Netztrafos

Beitrag von DerEber »

AndreasS hat geschrieben:
Einfacher wäre es, für die Spannungskonstanz einen LM317 einzusetzen.
Klar wäre es einfacher. Wenn ich nur daran denke wie lang es gedauert hat, bis ich es auf die Reihe gebracht die Drosseln selbst zu wickeln.
Ich hab einfach Lust es mal so zu machen.

:wink:

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Es ist ja auch sehr lobenswert, daß Du die Gleichstromheizung mit einem Drossel-Siebglied und nicht nur mit R-C-Siebgliedern aufbaust..., das Ergebnis wird in jedem Fall besser.

Vertraue in die Berechnung des PSU-designers, sie sind etwas genauer als die Faustformeln..., und 5% Streuung sind für die Röhrenheizungen belanglos, 10% sind zulässig (die Netzspannung z.B. darf -10...+5% schwanken - mit einer passiven Siebung übernimmt Dein Heizkreis diese Schwankung).

Andreas

kubi
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Beitrag von kubi »

Um mal auf die richtigen Fehler an deinem Netzteil einzugehen: Sehe ich das richtig, dass du den Strom für die Anodenspannung über ein Potentiometer gegen Erde schicken möchtest?
Entweder du verbrätst bei einem kleinem Widerstand einen Heidenstrom in Wärme oder du hast einen unglaublich hohen Innenwiderstand des Netzteiles bei einem hohen Widerstand des Potentiometers. Da wird dir auch der Elko nicht mehr helfen können, die Spannung zu stabilisieren.
Darius

DerEber
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Beitrag von DerEber »

kubi hat geschrieben: oder du hast einen unglaublich hohen Innenwiderstand des Netzteiles bei einem hohen Widerstand des Potentiometers. Da wird dir auch der Elko nicht mehr helfen können, die Spannung zu stabilisieren.
Hm, daran hab ich noch garnicht gedacht. Aber die Module sollen ja nur "sinnvoll" laufen wenn der Poti voll aufgedreht ist.
Ich dachte mir ich lass mir was einfallen um den alten Elkos beim erstmaligen wieder anschalten viel Zeit geben zu können und nicht gleich volle Betriebsspannung.


Für die anderen Anregungen vielen Dank. Ich werd mir auch nochmal den PSU Designer anschauen. Dort kann man ja auch die Sierien-Wiederstände des Trafos und der Kondensatoren eingeben.
Bei den Kondensatoren ist standardgemäß 2Ohm angegeben.
Bei dem Trafo 30Ohm.

Letzteres scheint mir aber schon sehr hoch. Oder ist das ein realistischer Wert?

besten Gruß,
Stephan

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

DerEber hat geschrieben: Dort kann man ja auch die Sierien-Wiederstände des Trafos und der Kondensatoren eingeben.
Bei den Kondensatoren ist standardgemäß 2Ohm angegeben.
Bei dem Trafo 30Ohm.
Den ESR der Elkos entnimmt man den Datenblättern der Hersteller; die zwei Ohm sind etwas hoch... ein Beispiel

http://www.die-wuestens.de/kd/KON96032.pdf

Der Wicklungswiderstand der Sekundärwicklung ist der ohmsche Widerstand dieser Wicklung zuzüglich dem entsprechend dem Übersetzungsverhältnisses transformierten ohmschen Widerstandes der Primärwicklung.

Zur Schaltung des "Bleeders": die Restwelligkeit ist umso größer (und der Stromflußwinkel im Gleichrichter um so geringer und damit unsymmetrischer), je größer die Stromentnahme der Schaltung ist. Aus diesem Grund ist der Widerstand zur Entladung der Kondensatoren am besten hinter dem letzten Siebkondensator der niedrigsten Ausgangsspannung zu schalten. Für die Absenkung der Hauptspannung auf die Betriebsspannung der einzelnen Stufen eignen sich am besten in Reihe mit dem Verbraucher geschaltete Widerstände - denn diese erhöhen den Siebfaktor.

Andreas

DerEber
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Beitrag von DerEber »

Noch eine Nachfrage.
Wenn ich jetzt einen Trafo bestellen würde, dann sollte ich mich doch um den Wicklungswiederstand dessen nicht Gedanken machen müssen.
Wenn ich sag er soll 14,5Volt bei 660mA rausgeben dann dürfte ich doch das dann auch bekommen und der Hersteller wird sich dann ausrechen wieviele Windungen er drauflegen muss damit ich die Werte bekomm.
Am I right?

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

ja. habe mir da noch nie Gedanken darüer gemacht, aber immer bekommen was ich wollte :wink:
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

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