Re-amp

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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Danke für die Willkommenswünsche!

Wo bzw. was schreibst du denn, Bernd?

ioaudio
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Beitrag von ioaudio »

ich würde ja einfach ne 600 ohm wicklung um die bestehende eines pickups wurschteln. oder einen 600 ohm pickup wickeln und ihn an den polenden mit einem normalen pickup verbinden.
hat das schon wer gemacht?
-max

bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Hi Rossi,
Klett, Schulbuch, Musik, "neue Technologien" :D
Gruß
Bernd

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Meine Verehrung! :D Man hat mir immer erzählt, dass Schulbuch-Autoren zu den wenigen Schreiberlingen gehören, die richtig Geld verdienen. Tatsächlich hatte einer meiner Dozenten, der Mitautor einer bekannten Englisch-Grammatik war, ein dickeres Auto als der Lehrstuhlinhaber. Sollte da also wirklich was dran sein?

Rossi
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Beitrag von Rossi »

ioaudio hat geschrieben:ich würde ja einfach ne 600 ohm wicklung um die bestehende eines pickups wurschteln. oder einen 600 ohm pickup wickeln und ihn an den polenden mit einem normalen pickup verbinden.
hat das schon wer gemacht?
-max
Im ersten Moment fand ich das genial, jetzt wo ich nochmal darüber nachdenke bin ich mir nicht mehr so sicher. Erst mal haben wir die PU-Resonanz ja eigentlich schon eingefangen (per DI mit hoffentlich ordentlich hochohmigem Eingang). Was wir eigentlich wollen ist eine relativ lineare Übertragung, nur halt mit weniger Pegel, und mit hoher Impedanz, damit der Verstärker ähnlich reagiert wie von einer Gitarre angesteuert. Klangveränderung ist m.E. nur in einem gewissen Bereich erwünscht. Und da ist meine Variante, auch wenn ich sie ursprünglich vor allem wegen der Verwendungsmöglichkeit eines Mini-Übertragers ersonnen habe, eigentlich gar nicht blöd, weil die Klangmanipulation gut eingegrenzt ist. Der Impedanzregler reagiert ähnlich wie wenn man die Windungszahl eines PU per Poti erhöhen könnte: es wird lauter und ein wenig mittiger. (Im Gegensatz zu den Re-Amping Boxen bei denen die Impedanz am Ausgang durch ein Poti in Serie verändert wird, da wird da Signal mit steigender Impedanz leiser).

Und dann sind da noch die verschiedenen Impedanzen... 600 Ohm sind eine relativ niedrige Eingangsimpedanz, da wird nicht jedes Audiointerface mit zurecht kommen. 10k oder mehr wären besser. Überhaupt wäre die Performance stark von den verwendeten Geräten abhängig, wenn man bedenkt, dass die Ausgangsimpedanz des Audiointerface irgendwo zwischen 10 und 1000 Ohm liegen kann und die Eingangsimpedanz des Gitarrenverstärkers irgendwo zwischen 100 und 2000 kOhm liegen wird. Und dazwischen halt der Quasi-Übertrager aus PU + Extraspule. Vermutlich würde das nur gut funktionieren, wenn man die Box auf eine bestimmte Kombination von Audiointerface und Gitarrenverstärker optimiert. Trotzdem fänd ich das Experiment schon mal interessant.

kubi
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Beitrag von kubi »

Rossi hat geschrieben:600 Ohm sind eine relativ niedrige Eingangsimpedanz, da wird nicht jedes Audiointerface mit zurecht kommen.
:?:

Selbst eine olle Uralt-Soundblaster kann das anschieben. Ja selbst Audio-Ausgänge von Laptops tun sich nicht schwer mit 600Ohm. Was du berücksichtigen musst ist das Wechselspiel zwischen Spannung und Strom. Die sehr preiswerten Soundkarten können bestimmt keine 22dBu in 600Ohm hineindrücken, das liegt aber daran, dass sie gar keine 22dBu erzeugen können - wie auch bei 12V Versorgungsspannung? Aber solange Laptops und Soundkarten Kopfhörer anschieben können, werden sie auch mit 600Ohm keinen absolut Stress haben, jedenfalls bis zu denen ihnen möglichen 6dBm, 4 dBv oder -10dBu oder wo ihr individuelles Maximum liegt.
Darius

ioaudio
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Beitrag von ioaudio »

600 ohm hab ich einfach mal so geschrieben um den line-eingang zu definieren, können natürlich auch 10k eingangsimpedanz sein.

klar ist das ne klangverwurschtelnde idee (was hab ich blos mit dem wurschteln) aber das kann ja auch der sinn der sache sein - man könnte z.b. eine reamp box mit verschiedenen umschaltbaren pickups bauen (single coil, humbucker...)

wenn man 2 getrennte kerne verwendet, also einen primär induzierenden und das originale pickup sekundär, könnte man sogar den abstand zwischen den polenden mechanisch verstellbar machen und somit den pegel variieren.

ok wenns noch keiner probiert hat - patent pending :wink:

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Das Problem ist halt wie gesagt, dass die Klangfärbung des Gitarrentonabnehmers schon eingefangen wurde. Bei der PU-Variante kommt dann halt ne weitere noch hinzu. Interessant wäre das Ganze mit einer Klampfe mit niederohmigen PUs, die ja ziemlich linear übertragen. Da könnte man dann mit Deiner Variante verschiedenste Tonabnehmer authentisch simulieren. Wie gesagt, müsste man mal ausprobieren.

@Kubi - da bin ich mir nicht so ganz sicher. Viele moderne Soundkarten liefern Mörderpegel. 0dBfs bei einer Emu 1820m liegen z.B. bei +20 dBu (wenn ich's richtig in Erinnerung habe), ein- wie ausgangsseitig. Ich glaube aber nicht, dass die 600 Ohm mühelos stemmen kann. Und es wäre ja schöner, wenn der Gitarrenamp die Verzerrung macht, nicht schon die Soundkarte :wink: Ich würde auch praktischerweise lieber den Line Out verwenden wollen als den Phones Out.

Anyway, ich hab ja "meine" Box schon designt; die funktioniert, macht was ich von so einem Ding erwarte und spottbillig isse auch noch. Beim Übertrager wären vielleicht noch Alternativen zu überlegen. Ich hab noch ein paar Beyers (vom Groupbuy :D ), die passen müssten, aber die hätten die Leute nicht so einfach kaufen können.

kubi
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Beitrag von kubi »

Rossi hat geschrieben:@Kubi - da bin ich mir nicht so ganz sicher. Viele moderne Soundkarten liefern Mörderpegel. 0dBfs bei einer Emu 1820m liegen z.B. bei +20 dBu (wenn ich's richtig in Erinnerung habe), ein- wie ausgangsseitig. Ich glaube aber nicht, dass die 600 Ohm mühelos stemmen kann.
Der Treiber-IC in der 1820 drückt locker flockig 50mW in die Ausgänge.
Am Kopfhörer-Ausgang sind das ca 25Ohm bei 1,05V.
Die 20dBu wird sie mit 25Ohm nicht mehr schaffen, aber welche ReAmp-Box oder -Schaltung will 20dBu am Eingang?
Darius

Rossi
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Beitrag von Rossi »

kubi hat geschrieben: Die 20dBu wird sie mit 25Ohm nicht mehr schaffen, aber welche ReAmp-Box oder -Schaltung will 20dBu am Eingang?
Naja, die Frage ist ja weniger, was die Box haben will, sondern vor allem was sie bekommt. Und genau das wissen wir nicht so genau. Ich muss als Designer einer allgemein verwendbaren Lösung damit rechnen, dass die Leute mit den wunderlichsten Soundkarten kommen und den Pegel auch nicht von sich aus reduzieren. Wenn's scheiße klingt ist im Zweifelsfall die Re-Amping Box schuld, denn bisher hat die Soundkarte ja okay geklungen. Wenn ich nur was für mich selber entwickle ist das was anderes, aber wenn's eine Kiste für Jedermann sein soll, dann gibt's ne Menge Variablen. Folglich rechne ich auch mit Karten, die a) Mörderpegel ausgeben (was heute üblich ist) und b) diesen aber nicht in beliebig niederohmige Eingänge pumpen können ohne zu verzerren.

Ausgangsimpedanz und -pegel der Soundkarte sind also Unbekannten. Die Lastimpedanz des Gitarrenamps kann wie gesagt auch in einem ziemlichen Bereich variieren. Um den Übertrager optimal betreiben zu können wäre es aber natürlich gut, irgendwas festes zu haben. Und das funktioniert ja mit einem einfachen Pad ganz gut: feste Eingangsimpedanz über 10k, damit kommt jede Soundkarte zurecht, eine feste bzw. genau kontrollierbare Quellimpedanz für den Übertrager und eine Pegelreduzierung, um denselben nicht zu übersteuern. Dazu noch ein bisschen gezielte Klangformung. Und eben auch noch spottbillig.

Wie gesagt, die Idee mit einem realen PU ist an sich nicht uncool, ich seh nur momentan nicht den Vorteil einer solchen Lösung. Will aber nicht aussschließen, dass sich so oder so ähnlich eine interessante Kiste bauen ließe.

kubi
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Beitrag von kubi »

Ja, sei's drum, Hauptsache es klingt anständig und jeder kann es mit seinen Mitteln und Möglichkeiten nachbauen und einsetzen.
Darius

alfayeth
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Beitrag von alfayeth »

Hallo Rossi

Hab das Teil auch gebaut !!!!
War echt ne geile Sache !!!!!

Gruss AL :D

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Freut mich :D

Kann man übrigens auch prima für "fachfremde" Signale wie Vocals oder so missbrauchen.

superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

@rossi:

hallo erstmal, hab die reamping-box auch gebaut. ziemlich cool das teil. ich bin mir nur nicht sicher: ich mein, das reampte signal kommt etwas "blechern" aus dem Amp. Ich hab jetzt erstmal die Minimal-Variante mit zusätzlichem Imp-Pot gebaut. Wir spielen aber auch auf Drop-A (Baritone) - kann es sein, dass die Box damit nicht mehr so toll zurecht kommt?

Als Karten hab ich momentan noch die Delta 1010 (nicht LT) und betreibe nen Dual Rectifier damit - von daher sollts da eigentlich kein problem geben denk ich...

Grüße
Max

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Ich gucke hier eher selten mal vorbei.

Der keine Übertrager hat in der Tat keine unendlich tiefe Bass-Wiedergabe; für Gitarren in normaler Stimmung reicht sie aber durchaus (ich glaube ich hatte auch Frequenzplots mit abgedruckt). Ich hab sie auch schon für Bass benutzt, allerdings nur zum zumischen eines Amp-Signals zum DI-Signal.

Die weiteste Basswiedergabe müsstest du in der minimalen Impedanzeinstellung bekommen. Könnte aber auch sein, dass du vielleicht was falsch verdrahtet hast oder der Übertrager einfach ein Montagsmodell ist. Mehr Bass würde ein dickerer Mikrofonübertrager mit ähnlichem Windungsverhältnis bringen. Aber die sind dann schon ein Stück teurer.

In Sachen Soundkartenausgang und Amp-Eingang ist die Re-Amping-Box ziemlich tolerant.

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