Elkos im Signalweg ?

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matthias
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Registriert: Sa Mär 18, 2006 11:42 pm

Elkos im Signalweg ?

Beitrag von matthias »

Hallo,

ich dachte immer, das bei der Übertragung von Wechselspannungen die
Polarität eines Elkos keine Rolle spielt... in ca 80% aller Schaltpläne, die
ich hier habe ist es allerdings so, dass der negative Pol in "Signalrichtung"
zeigt... gibt es da also doch sowas wie eine "Regel" ?

Aktueller Fall: ich modifiziere hier gerade meine Wandler und bin dabei
48 SMD Tantal Kondensatoren gegen geeignete Elkos auszutauschen....

kubi
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Beitrag von kubi »

Nein, es gibt keine Regeln dazu. Wechselstrom ist es egal, wie der Elko gepolt ist, wichtig ist nur, dass seine Spannungsfestigkeit deutlich über der maximalen Spannungsdifferenz liegt, so dass der Elko auch bei falscher Verpolung nicht ins Schwitzen kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, einen Elko in Richtung Ausgang mit dem Minus-Pol zu sehen ist hoch, denn idR. schwingt der Ausgang um Null herum, sei es unsymmetrisch oder mit Eisen, bei dem das andere Ende der Primärwicklung geerdet ist. Bei der Quellseite wiederum ist häufig entweder eine Röhrenschaltung oder eine Oamp/Transistor-Schaltung anzutreffen, die keine symmetrische Spannungsversorgung hat und somit einen Gleichstromversatz zum Positiven hin besitzt. Daher eben der pos. Pol zur Quelle hin.
Auch wenn die Quellseite symmetrisch versorgt wird und keinen Nullversatz aufweist, wird man den Elko wohl aus Gewohnheit des Entwicklers mit dem neg. Pol zum Ausgang hin antreffen.
Darius

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Grundsätzlich sollten Elkos aus Gründen der Lebensdauer immer mit einer Gleichspannung "vorgespannt" sein - und meist ist es so, da ja Kondensatoren dort eingesetzt werden, wo unterschiedliche Gleichspannungspotentiale vorliegen.
Anderenfalls sind sogenannte bipolare Elkos oder Folienkondesatoren zu verwenden.

matthias
Beiträge: 488
Registriert: Sa Mär 18, 2006 11:42 pm

Beitrag von matthias »

sehr interessant... mal wieder was dazugelernt...

das mit der Spannungsfestigkeit hätten sich die Motu-Enwickler auch mal überlegen sollen.... die dort am Eingang verbauten SMD Tantal Kondensatoren haben 22µF aber nur 6V ...

kubi
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Beitrag von kubi »

Die 6V beziehen sich auf den Gleichspannungsunterschied auf beiden Seiten des Elkos, einen Wechselspannungsunterschied gibt es ja nicht, da Wechselspannung "durchgereicht" wird.
D.h. du kannst auch gerne 10V-Signale reinschicken, aber bitte ohne einen Nullversatz.
Darius

ognam
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Beitrag von ognam »

was genau machst du denn da mit dem motu wandler?
gruß jonas

matthias
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Registriert: Sa Mär 18, 2006 11:42 pm

Beitrag von matthias »

jedenfalls war einer der Kondensatoren defekt...
ich hatte zum Messen einen Sinus reingeschickt und am Ausgang
war dann ein Spectrum mit allen möglichen Vielfachen davon zu sehen..

-> Kondensator gewechselt, dann war es ok...

@ ognam: habe bei meinem HD192 die Kondensatoren am Eingang
getauscht, die Widerstände am Eingang verändert, so dass bei 0db Ausgang
auch am Eingang 0db angezeigt werden, dann den Lüfter entfernt und einen
anderen mit niedrigerer Drehzahl, mittels diesen Abstandshaltern aus
Gummi, die man aus dem PC-Tuning bereich kennt, eingebaut.
Dazu noch ein Kühlkörper für den Spannungsregler auf dem Wandlerboard
mit den Eingängen.

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