Helft mir diesen Filter zu verstehen.

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DerEber
Beiträge: 531
Registriert: Fr Mär 23, 2007 3:04 pm
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Helft mir diesen Filter zu verstehen.

Beitrag von DerEber »

Hallo Leude,

erstmal die Schaltung:

Bild

Das ist die EQ Schaltung von einem alten Sony Verstärker den ich mir gerade herrichte.
Und eigentlich hatte ich vor mir den Einsatzpunkt des Höhenreglers bisschen nach oben zu verschieben und evtl den vom Bass etwas nach unten.

Erst dacht ich prima.... mach ich C611 einfach bisschen kleiner, fertig.
Aber sagt mal kann das sein, daß ich dann ein Mittenloch bekommen würde und die Kondensatoren von der Bass und Höhenregelung so dimensioniert sind, daß überhaupt da ein gerader Frequenzgang raus kommt?
Ich wollte das gestern eigentlich fertig löten und jetzt sitz ich immer noch über den Plan und überlege. :mrgreen:

Soviel weis ich schon:
C615 gibt das volle Feedback auf das ganze und die Kondensatoren unten machen Spannungsteiler 50/50 für die Frequenzen die vom Basspoti nicht mehr belangt werden.
C611 mit dem Poti oben stellt ein wenn ich mehr oder weniger Höhen haben will.

Ah ja und alles was von C613/14 auf ner deffinierten Verstärkung gehalten wird, kann man mit dem oberen Poti nochmal manipulieren, weil sie da noch R626 rein haben....
ok... garnicht leicht das in Worte zu fassen.
Aber plötzlich glaub ich doch wieder, daß ich einfach C611 kleiner machen kann.

Beste Grüße!!!
Stephan

TVPstudio
Beiträge: 222
Registriert: So Jan 04, 2015 12:40 am
Wohnort: Landau i. d. Pfalz

Re: Helft mir diesen Filter zu verstehen.

Beitrag von TVPstudio »

Hi Stefan,


IMO ist das kein problem dass du den C611 kleiner machst.
Die Kondensatoren müssen auch nicht genau so dimensioniert sein, um einen geraden Frequenzgang rauszubekommen.
Die geben ja nur vor, ab welcher Frequenz die Potis dann einen Einfluss auf die Verstärkung haben.

Idealerweise kannst du die schaltung als einen Opamp in invertierender schaltung sehen.
Der kollektor ist dann der ausgang, die Basis ist der invertierende eingang und der emitter ist der (geerdete)
nichtinvertierende eingang.

In der Mitte der Widerstandsbahn der potis löschen sich eingangs und invertiertes ausgangssignal dann bestenfalls aus.
Im idealfall befindet sich dann auch dort der schleifer des potis, wenn das auf flat steht.
Heißt dann auch dass alles zwischen schleifer und eingang keinen großen effekt auf die verstärkung mehr hat,
wenn das poti in der mitte steht.

Wichtig ist nur dass irgendwo in der schaltung einmal Unity gain über die volle bandbreite festgelegt wird.
Hier wird das durch R625, RV604 und R627 Gemacht. Bei hohen frequenzen ist RV604 kurzgeschlossen.
Ist aber nicht von bedeutung für den frequenzgang da ja durch R625 und 627 die Balance erhalten wird.

lg

Felix

MarkusP
Beiträge: 113
Registriert: Mi Nov 17, 2010 4:07 pm

Re: Helft mir diesen Filter zu verstehen.

Beitrag von MarkusP »

Hallo auch,

als kleine Ergänzung einen Link zu dem Original-Artikel, in dem dieses Filter vorgestellt und berechnet wird. Damals halt noch mit Röhren, ist aber der Transistorvariante sehr ähnlich. Der einzige wesentliche Unterschied zu heute ist, daß damals Potis mit Mittelanzapfung verwendet wurden.

https://learnabout-electronics.org/Down ... ckTone.pdf

Gruß aus Berlin

MarkusP.

DerEber
Beiträge: 531
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Re: Helft mir diesen Filter zu verstehen.

Beitrag von DerEber »

Hey ja vielen Dank!

Ganz hab ich's noch nicht kapiert muss ich sagen. Der Tip mit dem OPamp ist aber gut
und das PDF sieht auch vielversprechend aus. Das les ich mir jetzt erstmal durch.

Grüße!

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