Funkstreckenantennenglumpfrage

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mch
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Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von mch »

Gudnamnd Kollegen,

ein bekannter Musikelektronikversender aus meiner schoenen fraenkischen Heimat schreibt ueber seinen guenstigen
Antennensplitter "t-bone free Solo" in seinem Angebot: "mit den [...] Sennheiser-Funksystemen [kann] keine 100%ige Betriebssicherheit
zugesichert werden". Stattdessen empfiehlt man das Original-Sennheiser-Teil "ASA-1" fuer stramme 600 Steinchen. Plus Netzteil!

Ich wollte eigentlich nur zwei Antennen an die Decke nageln, mit den guten, teueren Sennheiser-Kabeln 10m nach unten
fuehren und dann via Splitter in zwei EM100 leiten.
Das Ding ist ein Splitter mit Verstaerker, um die Verteildaempfung auszugleichen, fuer 450...900MHz. Was kann da
nicht gehen? Kann da jemand was dazu sagen? Wieviel Daempfung darf das Antennensignal bis zum Empfaenger
mitkriegen? Der Sender ist max. 15m entfernt, Sendeleistung ist laut DaBla 30mW.

Alternativ wuerde ich naemlich beim Singer zwei transformatorische Leistungsteiler (passiv) nebst zweier Kabel
im Hochdruckschlauch-Format besorgen und mit ungefaehr 6dB Daempfung am Empfaenger ankommen (gut 3dB
vom Teiler und rund 2dB vom Kabel). Da Sennheiser selbst mit dem Edelteil simple RG58-Waescheleine ausliefert,
die bei knapp 1GHz 35dB pro 10m daempft, sollte das doch gehen...?

Danke fuer alle Tips,
Michael

versa
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Re: Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von versa »

Hallo Michael,

Ich verwende gerne den Shure Ua221 wenns günstig sein soll (-muss). Ist klein und lässt sich leicht verstauen. Hatte mal einen Fall wo der Elektriker bei einer Installation statt RG213 die dünnen RG58 eingezogen hat. Kabellänge ca. 20 meter. Hatte bedenken ob da am Ende überhaupt noch was rauskommt :( Senderabstand zur Antenne ca. 5-6 meter. Die Antennen montierte ich an der Decke (allen Übels ist dort zusätzlich die Decke größtenteils mit Abluftrohren und alles mögliche zugepflanzt). Nur das Spitzerl schaut heraus. Funkstrecke funktioniert einwandfrei. Sogar mit Taschensender die nur 10mW Sendeleistung bieten. 10m mit gscheitem Kabel sollte also kein Problem sein.

lg
Daniel

mch
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Re: Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von mch »

Servus Daniel,

danke fuer Deine Einschaetzung.
Ich hatte heute auch noch ein Telefonat mit besagtem Versandhaendler, der Mensch dort machte zwischen den Zeilen
klar, dass es - sagen wir mal - nicht in erster Linie technische Gruende sind, weshalb sie das Original nahelegen ;-)

Er hat mir auch bestaetigt, dass da 6-10dB Daempfung gar kein Problem sind. Wenn das bei Dir mit 20m RG58 noch funktioniert
hat, habe ich jetzt keine Bedenken, dass es mit dem Edelkabel von Suhner* mit 0,17dB/m (!!) bei 850MHz auch gehen
wird. Ich muss bloss um die Ecken kommen damit, ohne den Schaum zu zerdaetschen...

In ein paar Wochen werde ich berichten.

Gruesse
Michael
* http://www.helmut-singer.de/stock/x137.html

MarkusKrippner
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Re: Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von MarkusKrippner »

Ich täte hier auch nicht mit allzudickem Kabel übertreiben.
So ein dickes/steifes Prügel-Kabel macht auch ganz gut Hebelwirkung auf die filigranen Steckverbinder,
welche dann auch noch womöglich nichtmal verschraubt sind, sondern mechanisch nur durch ihre eigene Lötstelle im Gerät halten.
Da verzichte ich gern auf ein paar dB, wenn ich mir sicher sein kann, daß das Ganze mechanisch gut hält.

Wenns ne Festinstallation ist, und man es "gut" meint, kann man sich ja am Schluss noch überlegen, ob man das mitgelieferte 10m RG58-Kabel auf die tatsächlich benötigte Länge kürzt.

...markus :-)
Alles Vernünftige ist einfach, alles Komplizierte ist überflüssig. (Michail Kalaschnikow)

mch
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Re: Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von mch »

Servus Markus,

berechtigter Einwand. Ich habe mich jetzt ja fuer die atomkriegstaugliche Loesung entschieden, und da sind an den
Enden vom Kabel entweder Flanschadapter N-BNC (da traegt der Flansch, oder die ich befestige das Kabel und die
Antenne steht in die Luft) bzw. der Leistungsteiler, der ebenfalls einen N-Stecker hat. Sonst haette ich noch kurze
Kabel mit den entsprechenden Steckverbindern.
Ob ich die 16m-Kabel kuerze, muss ich mal sehen, ich fuerchte, die Pruegelstecker wieder zu montieren,
koennte in Arbeit ausarten (zumal ich nicht messen kann, ob die auch HF-technisch wieder sauber sind)...

Gruesse,
Michael

mch
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Re: Funkstreckenantennenglumpfrage

Beitrag von mch »

Mal einen kurzen Zwischenstand:

Bild

Das graue sind die Leistungsteiler, an den N-Steckern, die da links rausschauen, werden die Kabel von den Antennen angeschlossen.
Mechanisch sollte das ausreichend stabil sein ;-)
Die Klempnerei mit den BNC- und TNC-Steckern war ertraeglich, aber der Spass kommt jetzt beim Verlegen der Antennenkabel (11mm dick
und hart wie ein Besenstiel). Vielleicht aweng uebertrieben das Ganze, aber definitiv solid...
und mit ~70EUR auch noch halb so teuer wie die Fertigloesung :)

Gruesse,
Michael

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