OPamp vs. Diskret

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Tonwerker
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OPamp vs. Diskret

Beitrag von Tonwerker »

Hallo zusammen,
ich habe ein Frage bezgl. diskreter Schaltungen.
Was ist der Vorteil gegenüber OPamps.

Letztlich bieten OPamps doch von der Grundlage das wesentlich bessere "Ausgangsmaterial" für eine Schaltung- Trotzdem werden immer wieder diskrete Varianten diskutiert.
Sind das "äshthetische" oder "sportliche" Aspekte die da mit rein spielen?

Was sind die Hintergründe? Freu mich über Austausch...

Ansonsten habe ich gerade mit dem 1200 er Ingenius von That rumprobiert... "Schweine im Weltall" da haben die einen guten 8Beiner gebaut!

Hendrik
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Beitrag von Hendrik »

In der heutigen Zeit gibt es keine Vorteile der einen gegenüber der anderen Art (vom Aufwand/Kosten der diskreten Variante mal abgesehen).

Es ist wohl größtenteils eine philosophische Frage ob man eine Schaltung diskret oder integriert aufbaut.

Vor einigen Jahren war das noch anders. Die ersten ICs waren gruselig und jeder diskrete billig OP war technisch (und einhergehend klanglich) überlegen. Aber spätestens mit erscheinen der 5532/5534 (TDA 1034) OPs wurde auch dem letzten klar, dass IC in Audioschaltungen hervorragende Dienste leisten können.

Viele Grüße
Hendrik

matthias
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Beitrag von matthias »

Ansonsten habe ich gerade mit dem 1200 er Ingenius von That rumprobiert... "Schweine im Weltall" da haben die einen guten 8Beiner gebaut!
wie bist Du zu der Erkenntnis gekommen?

Tonwerker
Beiträge: 9
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Beitrag von Tonwerker »

matthias hat geschrieben:
Ansonsten habe ich gerade mit dem 1200 er Ingenius von That rumprobiert... "Schweine im Weltall" da haben die einen guten 8Beiner gebaut!
wie bist Du zu der Erkenntnis gekommen?
Nun, eine sehr gute Symmetrie - aber klanglich - wie soll ich sagen, er klingt gar nicht. Nicht hörbar und auch nicht Messbar.
Im Vergleich zum INA 103 definitiv sauberer.
Und wenn ich eine Symmetrierung brauche die keinen Klang macht - ist das auf alle Fälle die Alternative zum Übertrager...

Infernal_Death
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Beitrag von Infernal_Death »

Ich kann mir vorstellen das es sehr wohl einen Vorteil für diskrete Schaltungen für kleine Audiogerätehersteller gibt.
Wenn die ein eigenes Design haben und das auch unbedingt benutzen wollen, wird das ganze wohl nur als diskrete Schaltung herstellbar sein.
Wenn die zu nem Hersteller wie TI gehen und sagen, sie brauchen ne Schaltung als IC mit ner Stückzahl von 5000 Stück, werden die wohl ausgelacht.
Von dem her denke ich wird es da gar keine Wahl geben.
Ob man als kleiner Hersteller ne eigene Schaltung oder schon fertige IC's nimmt, ist natürlich wieder ne ganz andere Frage.

Flo

Hendrik
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Beitrag von Hendrik »

Infernal_Death hat geschrieben:Ich kann mir vorstellen das es sehr wohl einen Vorteil für diskrete Schaltungen für kleine Audiogerätehersteller gibt.
Wenn die ein eigenes Design haben und das auch unbedingt benutzen wollen, wird das ganze wohl nur als diskrete Schaltung herstellbar sein.
Wenn die zu nem Hersteller wie TI gehen und sagen, sie brauchen ne Schaltung als IC mit ner Stückzahl von 5000 Stück, werden die wohl ausgelacht.
Von dem her denke ich wird es da gar keine Wahl geben.
Ob man als kleiner Hersteller ne eigene Schaltung oder schon fertige IC's nimmt, ist natürlich wieder ne ganz andere Frage.

Flo
Volle Zustimmung.

kubi
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Beitrag von kubi »

Die Vorteile der diskreten Operationsverstärker liegen klar auf der Hand und wer sich schon mal mit der Thematik auseinandergesetzt hat, wird dies verstehen.
Als erstes sei die Ausgangsimpedanz genannt. Ein integrierter Schaltkreis wird nie die gleiche Last anschieben können ohne thermische Probleme zu bekommen (5534: 600Ohm, 741: 2kOhm) wie ein DOA (API2520: <35Ohm). Allein durch die Größe eines ICs wird er nie in der Lage sein, die gleiche anfallende Wärme zu verarbeiten. Viele Schaltungen schalten einem IC-Oamp einen Ausgangstransistor oder ein Pärchen im Gegentakt nach, um einen höheren Ausgangsstrom zu erzielen, aber damit wären wir schon beim halben DOA.
Besonders niedrige Verzerrung (insbesondere Übernahmeverzerrungen) erreicht man durch betreiben der Ausgangsstufe in Class-A über einen möglichst weiten Bereich, was jedoch von der Wärmeerzeugung nur beding, d.h. über einen kleinen Bereich, in einem IC realisierbar ist.
Ein großer Rauschabstand und niedriger Klirr lassen sich nur mit Hilfe einer höheren Betriebspannung und niedriger Impedanzen erzielen, dies bedeutet jedoch wieder mehr Wärme durch mehr Strom.
Ein weiterer Vorteil ist die Selektion der Bauteile eines Operationsverstärkers. Transistoren sind nie gleich. Zwar probieren IC-Hersteller durch Parallelisierung zahlreicher Transistoren speziell beim Eingangspaar Fehler (z.B. Nullversatz) zu minimalisieren, trotzdem bleibt eine sorgfältige Selektion von Hand dem Überlegen. Nicht nur Transistoren auch alle anderen Komponenten (Kondensatoren, Widerstände, etc.) im IC sind von Herstellungstoleranzen betroffen, bei dem diskreten Pendant können diese fein selektiert werden.
Also, für die nächsten Jahre heißt es weiterhin, der diskrete Kamerad bleibt weiterhin überlegen.

Und wer den Selbstversuch haben möchte: Versucht mal, ein niederohmiges Eisen mit einem IC bei 20dBU anzuschieben.
Darius

jokeramik
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OP-Amp vs. Diskret

Beitrag von jokeramik »

Hallo,

bin zwar neu hier und die Zeit ist schon etwas länger her, als dieses Thema hier besprochen wurde. :cool:

Hute ist sicherlich auch ein OP-Amp mit bis zu mehreren hundert Milliampere möglich. Aktuell gibt es da eine ganze Menge IC´s und BUFFER.
In veschieden Siemens Sitral Einschüben sind auch IC´s drin (LM301 usw.)

Hier wäre eine Menge klanglichen Fortschrittes zu tun (neben Elkowechsel)

Grüsse

Stefan

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