Verdrahtung von Röhrenverstärker

Das Zeichenbrett ist der richtige Ort um Elektronikwissen, Entwicklung und neue Ideen zu diskutieren.

Moderatoren: TVPstudio, kubi

haebbe58
Beiträge: 38
Registriert: Mi Jan 04, 2012 9:21 pm
Wohnort: Ulm

Beitrag von haebbe58 »

Hi Max,

ich kann Dir darauf leider keine Antwort geben, denn das hängt garantiert von vielen Faktoren ab ... Alter, Temperatur, Toleranz, Umgebung, Qualität ... und wer macht schon den Versuch, einen Elko so zu testen ...für ganz Waghalsige/Mutige evtl. ein Tipp für Silverster :twisted:

Aber nicht umsonst fordern alle einschlägigen Quellen grundsätzlich 20% Sicherheitsreserve.

D.h. im Einsatz würde ich einem 500 Volt Elko nicht mehr als 415 Volt zumuten.

Dann wird es allerdings schwierig, passende Elkos zu finden, wenn man mehr als 415 Volt Gleichspannung sieben/laden soll ....

Da bleibt als Lösung dann meist nur die Serienschaltung von Elkos mit parallelen Widerständen pro Elko ... das verdoppelt die Spannungsfestigkeit, halbiert allerdings die Kapazität, d.h. da muß man von vornherein die Elko-Werte doppelt so hoch wählen.

Gruß
Herbert

AndreasS
Beiträge: 439
Registriert: Di Feb 19, 2008 8:09 pm
Wohnort: Land Brandenburg

Beitrag von AndreasS »

Hallo,

die 20% Sicherheitsreserve sind sinnvoll.

Jan Wuestens bietet Fischer & Tausche -Elkos mit 600 Volt Spitzenbelastbarkeit (550 Volt Dauerbelastbarkeit) an (Datenblatt im Link):

http://www.die-wuestens.de/dindex.htm

Gruß Andreas

maxheadroom
Beiträge: 531
Registriert: So Jul 08, 2007 1:50 pm
Wohnort: Vienna

Beitrag von maxheadroom »

Hallo,

ich danke Euch für die Antworten.
Habt ihr vielleicht Infos oder sogar Links wo ich mir die Spannung nach der Gleichrichterdiode ausrechnen kann, um die Spannungsfestigkeit der Siebelkos zu ermitteln?

Gruß

Max

Nachtrag:
Nachdem ich den Verstärker schon halb fertig aufgebaut habe, vorallem der Bereich bis zur Gleichrichterröhre habe ich mir gedacht die Spannung direkt nach der Gleichrichterröhre (5AR4) zu messen. Ohne das der Rest der Schaltung verbunden ist.
Trafo: 750VAC CT
Aufbau: Nach der Gleichrichterröhre habe ich eine 0,25uF/630V Kapazität gegen Masse geschaltet. Parallel dazu einen 470kOhm Widerstand.
Gemessen: 515VDC und 10VAC
Fazit: Mit dem von mir angedachten 40uF/500V Kondensator komme ich mit der Spannungsfestigkeit nicht hin.
Ich habe jedoch nicht berücksichtigt ob durch die Belastung der Verstärkerschaltung die DC Spannung noch sinken kann. Kann man mit diesem Faktor rechnen?
Wenn nicht, hat jemand von Euch einen passenden Elko zu verkaufen, sonst wende ich mich an Jan Wuestens.

Gruß Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

DerEber
Beiträge: 531
Registriert: Fr Mär 23, 2007 3:04 pm
Wohnort: Süden

Beitrag von DerEber »

haebbe58 hat geschrieben:Hallo,



http://www.valvewizard.co.uk/Grounding.html


Herbert
Auf Seite 267 kann ich folgendes lesen:
"V1 is produced by only one noisy current, wereas V2 is produced by the sum of 2 noisy currents"

Muesste das nicht genau anders rum sein? Durch den Wiederstand der V2 produziert fliesst doch nur einer der Stroeme....

AndreasS
Beiträge: 439
Registriert: Di Feb 19, 2008 8:09 pm
Wohnort: Land Brandenburg

Beitrag von AndreasS »

maxheadroom hat geschrieben:... wo ich mir die Spannung nach der Gleichrichterdiode ausrechnen kann, um die Spannungsfestigkeit der Siebelkos zu ermitteln?
Hallo Max,

ein kleines Programm (leider für Windows) hat Duncan Munroe auf seiner Website:

http://www.duncanamps.com/psud2/index.html

Gruß Andreas

maxheadroom
Beiträge: 531
Registriert: So Jul 08, 2007 1:50 pm
Wohnort: Vienna

Beitrag von maxheadroom »

Hallo Leute,

erstmal alles gute im Jahr 2013!
Ich habe in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden bezüglich den Siebelkos. Ich habe noch zwei Stück 100uF/400V Elkos Zuhause gefunden. Die zwei habe ich in Serie geschaltet mit jeweils 100kOhm parallel.
Mit allen Röhren bestückt sinken alle Spannungen, auch die bei den nachfolgenden Siebelkos. Die Spannungen liegen alle in deren angegebenen Spannungsfestigkeiten.
Ich bekommen auch einen Ton raus, und es scheint alles soweit zu fiunktionieren :-)
Nur er brummt wir ein wenig zuviel. Ich habe nun versucht die Masse ein wenig anders zu legen, aber dies ergab keine Änderung bzw. Verbesserung.
Die Masse ist an einem Punkt mit der Chassis verbunden, dieser Punkt liegt bei der Eingangsbuchse. Ledeglich die Ausgangsbuchse ist auch mit der Chassis verbunden, aber hier habe ich auch einen Test gemacht und die Verbindung unterbrochen, das ergab auch keine Verbesserung.

Nach ein wenig googeln habe ich en paar Informationen gefunden bezüglich Einsatz der 6SL7 Röhren. Ich habe bei den zwei Kanälen jeweils eine 6SL7 und bei der Phasenumkehrstufe auch eine 6SL7.
Habe gelesen das die 6SL7 bezüglich Brumm eine schlechte Performance haben sollen. Abgesehen von der Herstellerstreuung.
Habe auch schon probiert die Mittelanzapfung der Heizspannung auf ein negatives oder positives Potential zu legen, aber das ergab auch keine Besserung. Ich werde noch ein paar Versuche machen um die Ursache ein wenig eingrenzen zu können.
Die Endstufe sollte sauber sein, denn wenn ich den Eingang der Phasenumkehrstufe auf Masse lege ist der Amp ruhig. Wenn ich jedoch einen 270k Widerstand gegen Masse lege ist was zu hören.
Ich werde mal versuchen in der 6SL7 die beiden internen Trioden zu tauschen, den der Eingang der Phasenumkehrstufe liegt bei Pin 1. Der benachbarte Pin 8 ist ein Anschluss für die Heizspannung.

Wenn jemand vielleicht Tipps hat wie ich noch am besten Vorgehen kann, bin ich sehr dankbar!

Besten Gruß

Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

AndreasS
Beiträge: 439
Registriert: Di Feb 19, 2008 8:09 pm
Wohnort: Land Brandenburg

Beitrag von AndreasS »

maxheadroom hat geschrieben:... denn wenn ich den Eingang der Phasenumkehrstufe auf Masse lege ist der Amp ruhig. Wenn ich jedoch einen 270k Widerstand gegen Masse lege ist was zu hören.
Hallo Max,

ist in dem letzten Fall auch die Vorstufe noch angeschlossen oder ist nur das freie Gitter des Phaseninverters mit Masse über 270 kΩ verbunden?

Gruß Andreas

maxheadroom
Beiträge: 531
Registriert: So Jul 08, 2007 1:50 pm
Wohnort: Vienna

Beitrag von maxheadroom »

Hallo Andreas,

in diesem Fall war die Vorstufe nicht angeschlossen.
Ledeglich ein 220k Widerstand vom Gitter zur Masse.

Gruß

Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

AndreasS
Beiträge: 439
Registriert: Di Feb 19, 2008 8:09 pm
Wohnort: Land Brandenburg

Beitrag von AndreasS »

maxheadroom hat geschrieben:...Ledeglich die Ausgangsbuchse ist auch mit der Chassis verbunden, aber hier habe ich auch einen Test gemacht und die Verbindung unterbrochen, das ergab auch keine Verbesserung.
Hallo Max,

die Masse der Ausgangsbuchse ist über den Gegenkopplungspfad mit der Kathode der "brummenden" Röhre verbunden, diese Kathode aber auch über den gemeinsamen Kathodenwiderstand mit der Sternmasse. Das Chassis schließt diese "Brummschleife"???

Verbinde bitte mal den Massepunkt der (vom Chassis isolierten) Ausgangsbuchsen mit Deinem zentralen Massepunkt...

Gruß Andreas

maxheadroom
Beiträge: 531
Registriert: So Jul 08, 2007 1:50 pm
Wohnort: Vienna

Beitrag von maxheadroom »

Hallo Andreas,

die Ausgangsbuchse ist nur einmal geerdet, und zwar mit der Chassis.
Eine Verbindung zwischen Sternmasse und Masse der Ausgangsbuchse habe ich nicht, weil ich eine "zweifache" Verbindung vermeiden wollte.
Eine Buchse die isolierend ist habe ich nicht, und deshalb bleibt nur die direkte Verbindung an die Chassis. Den Test wo ich die Ausgangsbuchse herausgeschraubt habe (damit die Masse der Ausgangsbuchse nicht mit Chassis verbunden ist) und die Ausgangsbuchsenmasse mit der Masse von einem der Siebelkos verbunden habe, ergab auch keine Besserung.

Ich habe jedoch eine Interessante Erfahrung machen können:
Die Beschaltung der 3 Stück 6SL7 Röhren war so das der Eingang immer mit einer Hälfte der Röhre beschalten war, die den Pin 1 als Gitter hat. (Der benachbarte Pin ist Nummer 8, und der ist einer vom Heizfaden)
Ich habe nun die beiden Triodenhälften vetauscht, d.h das der Eingang auf der zweiten Hälfte liegt, d.h auf Pin 4.
Das Ergebnis war verblüffend:

Nach dem Austausch der beiden Triodenhälften in der Phasenumkehrstufe war das Brummen nahezu weg.
Durch den Austausch der Triodenhälften der beiden Kanälen ergab eine Verbesserung des Störgeräuschs am Ausgang 5dB bzw. beim Anderen Kanal um sogar 22dB.
Bei diesem Vergleich habe ich das Treble Poti und Volume Poti ganz aufgedreht.
( Die beiden Kanäle unterscheiden sich. Der eine hat den EQ zwischen beidn Stufen und das Volume Poti nach der zweiten Stufe.
Der Andere Kanal hat das Volume Poti zwischen den beiden Stufen und den EQ nach der zweiten Stufe. )
Man merkt es hörbar das der Brumm wesentlich geringer worden ist, und nurmehr ein Rauschen dominiert, das ist als gegeben durch das Schaltungsdesign bezeichnen würde.

Ich werde in Zukunft diesen Aspekt berücksichtigen :-)

Besten Gruß

Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

Antworten