Altes Mitec Pult
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Altes Mitec Pult
Hi,
ich hab bei nem Bekannten ein altes Mitec EX Inline Pult gefunden.
Ich könnte es mit PSU etc für 50@€ mitnehmen.
Kann man da was draus machen oder sind die eher nix? Ich hab bisher noch keins gehört und konnte das Pult auch noch nicht antesten. Muss bestimmt ein bißchen Bastelarbeit investiert werden.
Kennt sich einer mit den Kisten aus bzw. kann was über klangliche Aspekte sagen?
ich hab bei nem Bekannten ein altes Mitec EX Inline Pult gefunden.
Ich könnte es mit PSU etc für 50@€ mitnehmen.
Kann man da was draus machen oder sind die eher nix? Ich hab bisher noch keins gehört und konnte das Pult auch noch nicht antesten. Muss bestimmt ein bißchen Bastelarbeit investiert werden.
Kennt sich einer mit den Kisten aus bzw. kann was über klangliche Aspekte sagen?
Benny
Wir haben zur Zeit ein Mitec Joker im Studio. Für das Alter (ca.20Jahre) noch nicht einmal schlecht.Mitec hatte früher unter dem Namen ACE recht gute Studiopulte gemacht. E-Teile sollte man auch noch bekommen. Es kommt halt immer darauf an was man damit machen möchte.
dB? Kann mein MP3 Player nicht spielen
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Mitec hat meines Wissens SSM Chips als Mikrofonpreamps verbaut. Da wäre es gut zu wissen, welche davon drin sind. Die 2015 und 2016 gibt es nicht mehr und sind dooferweise nicht pinkompatibel zu den Nachfolgern. Ab den 2017 gibt es auch klanglich wenig zu meckern. Allerdings kann man an der Außenbeschaltung der 2015/16 einiges wieder wettmachen. Da wurde oft an der falschen Stelle gespart.
Die EQs habe ich als recht schmalbandig in Erinnerung, d.h. sie machen wenig "Sound". Aber sowas lässt sich mit wenig Aufwand modifizieren - wenn man das will.
Im Grunde genommen muß dir das Pult mit seiner Ausstattung reinlaufen und die technischen Daten sollten brauchbar sein. Dann lässt sich mit ein bisschen Gebastel viel rausholen.
Bei dem Preis würde ich allerdings nicht zögern....
Die EQs habe ich als recht schmalbandig in Erinnerung, d.h. sie machen wenig "Sound". Aber sowas lässt sich mit wenig Aufwand modifizieren - wenn man das will.
Im Grunde genommen muß dir das Pult mit seiner Ausstattung reinlaufen und die technischen Daten sollten brauchbar sein. Dann lässt sich mit ein bisschen Gebastel viel rausholen.
Bei dem Preis würde ich allerdings nicht zögern....
Jens
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Update: Ich hab das Pult heute abgeholt und mal kurz reingeschaut.
Es kam mir nämlich mächtig schwer vor. Da steckt einiges an Haufe Eisen drin.
Im Preamp Bereich sind wohl BC550 und BC 560 verbaut. Im Eq waren TL072 und ein NE5532 verbaut. Also alles alte Bekannte. Ich werde jetzt erst mal reinigen und testen. Dann steht PSU Recapping an und später der Rest.
Benny
Es kam mir nämlich mächtig schwer vor. Da steckt einiges an Haufe Eisen drin.
Im Preamp Bereich sind wohl BC550 und BC 560 verbaut. Im Eq waren TL072 und ein NE5532 verbaut. Also alles alte Bekannte. Ich werde jetzt erst mal reinigen und testen. Dann steht PSU Recapping an und später der Rest.
Benny
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Update 2: Ich hab jetzt nochmal genauer inspiziert. Irgendwie sieht es so aus, als ob die Haufe Übertrager nachträglich nachgerüstet wurden.
Pro Kanal sind 2x T4665/2 verbaut.
Die Übertrager sitzen auf einer extra installierten Metallplatte und sind über DIN Stecker mit den Platinen der einzelnen Kanäle verbunden. Sie sind zwischen Tape Out Trimmer und TAPE IN/OUT Buchse verlötet.
Von den Übertragern führen Kabel zu Klinkenbuchsen auf der Unterseite der Pultes, deren Bohrlöcher so aussehen als hätte sie jemand nachträglich gebohrt. Sind dann wohl trafosymmetrierte Direct In/Outs.
Erste Hörtests bestätigten meine Erwartungen: Da kratzt einiges. Die Potis brauchen definitiv etwas Zuwendung, funktionieren aber nach ein wenig Bewegung recht gut. Müssen halt mal richtig gereinigt werden. Der Klang gefällt mir eigentlich ganz gut. Ich werde aber erst einmal recappen, bevor ich da genaueres sagen kann.
Benny
Pro Kanal sind 2x T4665/2 verbaut.
Die Übertrager sitzen auf einer extra installierten Metallplatte und sind über DIN Stecker mit den Platinen der einzelnen Kanäle verbunden. Sie sind zwischen Tape Out Trimmer und TAPE IN/OUT Buchse verlötet.
Von den Übertragern führen Kabel zu Klinkenbuchsen auf der Unterseite der Pultes, deren Bohrlöcher so aussehen als hätte sie jemand nachträglich gebohrt. Sind dann wohl trafosymmetrierte Direct In/Outs.
Erste Hörtests bestätigten meine Erwartungen: Da kratzt einiges. Die Potis brauchen definitiv etwas Zuwendung, funktionieren aber nach ein wenig Bewegung recht gut. Müssen halt mal richtig gereinigt werden. Der Klang gefällt mir eigentlich ganz gut. Ich werde aber erst einmal recappen, bevor ich da genaueres sagen kann.
Benny
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Nächstes Update:
Sind jetzt 20 Inline Kanäle, 8 Mic/Line Kanäle und die Master Sektion.
Rechts ist noch auf den Millimeter genau Platz für 19" Equipment oder ein Patchfeld. Tastatur und Maus passen da auch gut hin.
Jetzt muss ich nur noch geschätze 500 Elkos Tauschen, ein Bißchen putzen, den Tisch darunter zum Konsolen Ständer umbauen, dann sollte das doch was werden...
Sind jetzt 20 Inline Kanäle, 8 Mic/Line Kanäle und die Master Sektion.
Rechts ist noch auf den Millimeter genau Platz für 19" Equipment oder ein Patchfeld. Tastatur und Maus passen da auch gut hin.
Jetzt muss ich nur noch geschätze 500 Elkos Tauschen, ein Bißchen putzen, den Tisch darunter zum Konsolen Ständer umbauen, dann sollte das doch was werden...
Benny
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Mal ne Frage zum PSU Update:
Um herauszufinden, ob die PSU für das ganze Pult ausreichend dimensioniert ist, reicht es da einfach die maximale Stromaufnahme von allen ICs, LEDs, Phantom, etc zu addieren (aufgeteilt auf die jeweiligen Spannungen natürlich) und dann in der PSU den Trafo, die Gleichrichter und ggf. die Regulatoren ausreichend zu dimensionieren oder muss ich da noch andere Sachen mit einkalkulieren?
Ich hab auch schon überlegt, ob ich eventuell die Siebung noch ein Wenig pimpe. Ich hab zwar nix zum Messen der Brummspannung am Start, hab auch noch nix Störendes bemerkt aber außer ner relativ rudimentären Glättung (insgesamt ca 7 Elkos) ist in der PSU an Kondensatoren nicht viel drin.
Gruß,
Um herauszufinden, ob die PSU für das ganze Pult ausreichend dimensioniert ist, reicht es da einfach die maximale Stromaufnahme von allen ICs, LEDs, Phantom, etc zu addieren (aufgeteilt auf die jeweiligen Spannungen natürlich) und dann in der PSU den Trafo, die Gleichrichter und ggf. die Regulatoren ausreichend zu dimensionieren oder muss ich da noch andere Sachen mit einkalkulieren?
Ich hab auch schon überlegt, ob ich eventuell die Siebung noch ein Wenig pimpe. Ich hab zwar nix zum Messen der Brummspannung am Start, hab auch noch nix Störendes bemerkt aber außer ner relativ rudimentären Glättung (insgesamt ca 7 Elkos) ist in der PSU an Kondensatoren nicht viel drin.
Gruß,
Benny
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Die PSU pimpen ist ganz nett, aber man muss immer den Gesamtzusammenhang sehen. Es gibt mehrere Konzepte, wie die Stromversorgung und deren Siebung umgesetzt wird, da wäre einfaches vergrößern der großen Siebelkos möglicherweise ein Schuß ins Blaue.
Schau mal nach, was auf den Kanalzugplatinen noch an Siebung oder gar Regelung passiert. Vielleicht gibt es da klare Schwachstellen, an denen man effektiver angreifen kann.
Wenn du Siebung pimpen willst, dann sinnigerweise beim Endverbraucher. Also zuerst am Platineneingang, um Störungen, die auf der Versorgung sitzen kurzzuschließen, bevor sie in den Audiosignalpfad reinkommen. Dann macht es Sinn die Spannung auf der Platine dort zu puffern, wo die Verbraucher sitzen, also direkt an den Chips. Damit hältst du Spannungsfälle auf den zu dünnen Leiterbahnen kleiner. Am besten führst du die Masse der Pufferelkos mit einem eigenen Draht Sternpunktmäßig ganz nahe an den Eingang der Masse auf der Platine. Damit bleiben die ursprünglichen Masseleitungen frei von Strömen, die durch die zusätzliche Pufferung in die Masse eingeleitet würden. Da das Pult intern die Signale asymmetrisch führt wäre eine "verunreinigte" Masse noch blöder, als eine verunreinigte Spannungsversorgung (da die Chips ja einen verblüffend hohen Störabstand bezüglich der symmetrischen(!) Spannungsversorgung haben)
Schau mal nach, welcher Typen Regler in der PSU sind . Mit einem Blick auf das Datenblatt kannst du erkennen wie viel Strom die liefern können. Sinnigerweise betreibt man die nicht an der Leistungsgrenze, sondern bis max 75%, wobei hier gute Kühlung sehr wichtig ist. Die Kühlung nachzubessern ist eine prima Maßnahme, um das Reglerverhalten zu verbessern.
Gibt es Schaltpläne zu dem Pult?
Schau mal nach, was auf den Kanalzugplatinen noch an Siebung oder gar Regelung passiert. Vielleicht gibt es da klare Schwachstellen, an denen man effektiver angreifen kann.
Wenn du Siebung pimpen willst, dann sinnigerweise beim Endverbraucher. Also zuerst am Platineneingang, um Störungen, die auf der Versorgung sitzen kurzzuschließen, bevor sie in den Audiosignalpfad reinkommen. Dann macht es Sinn die Spannung auf der Platine dort zu puffern, wo die Verbraucher sitzen, also direkt an den Chips. Damit hältst du Spannungsfälle auf den zu dünnen Leiterbahnen kleiner. Am besten führst du die Masse der Pufferelkos mit einem eigenen Draht Sternpunktmäßig ganz nahe an den Eingang der Masse auf der Platine. Damit bleiben die ursprünglichen Masseleitungen frei von Strömen, die durch die zusätzliche Pufferung in die Masse eingeleitet würden. Da das Pult intern die Signale asymmetrisch führt wäre eine "verunreinigte" Masse noch blöder, als eine verunreinigte Spannungsversorgung (da die Chips ja einen verblüffend hohen Störabstand bezüglich der symmetrischen(!) Spannungsversorgung haben)
Schau mal nach, welcher Typen Regler in der PSU sind . Mit einem Blick auf das Datenblatt kannst du erkennen wie viel Strom die liefern können. Sinnigerweise betreibt man die nicht an der Leistungsgrenze, sondern bis max 75%, wobei hier gute Kühlung sehr wichtig ist. Die Kühlung nachzubessern ist eine prima Maßnahme, um das Reglerverhalten zu verbessern.
Gibt es Schaltpläne zu dem Pult?
Jens
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Danke für die Infos.
Jetzt weiß ich schon ne Menge mehr.
Ich werd mir die PSU noch mal genauer anschauen und die Datenblätter der Regler studieren.
Die PSU liefert laut Anleitung am Stecker außer Masse und Erde noch +/-18V und noch einmal 18V AC. Könnte sein, dass die Phantomspeisung aus den 18V AC gewonnen wird?!?
Im Mastermodul (an der Stelle wo der Stecker der PSU anliegt) sind mir noch 4 Regler aufgefallen, zu denen ich im Netz auf die Schnelle keine Daten gefunden habe. 2x SGS 28719 und 2x SGS 28737. An der Stelle sitzen auch noch 3x 4001 Dioden und drei Elkos.
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass bei einer Spannungsmessung an der PSU nicht +/-18V sondern max. +/- 14,7V anliegen.
Schaltpläne hab ich leider nicht. Nur Anleitung und ein Signalflussdiagramm.
Jetzt weiß ich schon ne Menge mehr.
Ich werd mir die PSU noch mal genauer anschauen und die Datenblätter der Regler studieren.
Die PSU liefert laut Anleitung am Stecker außer Masse und Erde noch +/-18V und noch einmal 18V AC. Könnte sein, dass die Phantomspeisung aus den 18V AC gewonnen wird?!?
Im Mastermodul (an der Stelle wo der Stecker der PSU anliegt) sind mir noch 4 Regler aufgefallen, zu denen ich im Netz auf die Schnelle keine Daten gefunden habe. 2x SGS 28719 und 2x SGS 28737. An der Stelle sitzen auch noch 3x 4001 Dioden und drei Elkos.
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass bei einer Spannungsmessung an der PSU nicht +/-18V sondern max. +/- 14,7V anliegen.
Schaltpläne hab ich leider nicht. Nur Anleitung und ein Signalflussdiagramm.
Benny
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Da ich sowieso gerade am bzw. im Pult sitze kann ich auch mal schnell die PSU Daten posten.
An Reglern haben wir
1x uA 7815 (Imax= 1,5A)
1x uA7915 (Imax= 1,5A)
1x BD 246 (Imax= 10A)
1x BD245 (Imax= 10A)
1x TL 783C (Imax= 0,7 - 1A)
(Imax laut Datenblatt)
Die sitzen alle rund um einen großen zentralen Kühlkörper.
Daneben sitzt auch noch ein Brückengleichrichter, den ich vorher noch nicht entdeckt hatte. Darauf hab ich aber keine Daten erkennen können. Werd nochmal schauen, für welche Spannung der zuständig ist.
Der Trafo hat 112VA
Sekundärseitig hat er 19V - 0 - 19V 2.7A / 2,7A und 48 / 0,2
Die 48 wundert mich aber noch, da ich am Kabel von PSU zum Pult keine 48V habe. Steht auch nix von in der Steckerbelegung des Manuals.
Bezüglich der Siebung der Opamps hab ich noch mal genauer auf den Boards nachgeschaut. Die Elkos sitzen direkt an den jeweiligen Opamps. Für ne genauere Signalflussanalyse hatte ich noch keine Zeit.
So, weiter geht's mit Fader Cleaning und dem Einbau eines 2 ACA Bo Summierers von Jeff Steiger. Mal schauen, was sich da noch so machen lässt...
An Reglern haben wir
1x uA 7815 (Imax= 1,5A)
1x uA7915 (Imax= 1,5A)
1x BD 246 (Imax= 10A)
1x BD245 (Imax= 10A)
1x TL 783C (Imax= 0,7 - 1A)
(Imax laut Datenblatt)
Die sitzen alle rund um einen großen zentralen Kühlkörper.
Daneben sitzt auch noch ein Brückengleichrichter, den ich vorher noch nicht entdeckt hatte. Darauf hab ich aber keine Daten erkennen können. Werd nochmal schauen, für welche Spannung der zuständig ist.
Der Trafo hat 112VA
Sekundärseitig hat er 19V - 0 - 19V 2.7A / 2,7A und 48 / 0,2
Die 48 wundert mich aber noch, da ich am Kabel von PSU zum Pult keine 48V habe. Steht auch nix von in der Steckerbelegung des Manuals.
Bezüglich der Siebung der Opamps hab ich noch mal genauer auf den Boards nachgeschaut. Die Elkos sitzen direkt an den jeweiligen Opamps. Für ne genauere Signalflussanalyse hatte ich noch keine Zeit.
So, weiter geht's mit Fader Cleaning und dem Einbau eines 2 ACA Bo Summierers von Jeff Steiger. Mal schauen, was sich da noch so machen lässt...
Benny