Digitaler Thread- AES oder SPDIF zu USB- PC Schnittstelle

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dimok
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Digitaler Thread- AES oder SPDIF zu USB- PC Schnittstelle

Beitrag von dimok »

Hallo.
Vielleicht gibt es hier auch Digital-Gurus

Ich werde mir bald nen Wandler zusammenbasteln (erstmal nur ADC) und sammle schon fleißig Daten - Welche ADC-Chips, Eingangsbuffer, Clock, PSU usw. Das konzept steht schon fast fest.

Jetzt kam mir aber die Idee, komplett auf die Soundkarten zu verzichten und selbst das PC-interface zu machen.
(Also Analog rein - zu AES umwandeln - dann in den PC (USB, FW).

Ich weiß, da gehört eine Menge dazu (Treiber), bin techn. Informatiker und traue es mir durchaus zu.

Frage : kennt jemand die integrierte Lösung (fertigen chip) um AES/SPDIF in den PC zu schreiben. Habe bis jetzt nur den PCM2906 gefunden, der ist aber limitiert auf 16bit/48kHz (richtig?)
Ausserdem hat er schon AD/DA, die ich nicht brauche.

Es gibt zur Zeit jede Menge USB/FW Interfaces, was für IC's werden dort benutzt?

Bin für jede Hilfe dankbar

Gruß
Dimok
DIY ist teuer, raubt den letzten Nerv und macht unglücklich.......

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Neben dem PCM2906 fällt mir nur noch der DICE von TC ein. Das wäre dann Firewire statt USB. Dafür gibt es eine Evaluationboard, aber ich bin mir nicht sicher, ob man das als Normalsterblicher bezahlen kann.
Aufgrund der einfachen Programmierbarkeit gehe ich davon aus, dass in vielen Geräten FPGAs oder ähnliche Teile stecken. FPGA-Evaluationboards gibts schon recht günstig, teilweise mit USB Port mit Cyrrus Chipsatz, da kann man dann locker mit USB-2 Geschwindigkeit die Übertragung zum Rechner machen. Da mußte dann aber 1) einen Treiber für den Rechner machen, 2) eine Firmware für den USB-Chip und 3) einen Bitstream für den FPGA. Außerdem brauchste noch nichtflüchtigen Speicher, aus dem beim Bootvorgang Firmware und Bitstream geladen werden plus den Code, der eben dieses Laden übernimmt... Aber hey, Du bist Informatiker, also leg los!
Da es das was Du suchst aber von der Stange zukaufen gibt, würde ich einfach kaufen. Kostet wahrscheinlich genau so viel wie alleine die Evaluationboards und Softwaretools die Du für die DIY-Lösung bräuchtest.
Ich habe mir mit so einer Lösung ein Interface für DSD (1-bit) nach USB gebastelt, aber nur, wiel es sowas eben nicht für unter 10000,- € zu kaufen gibt. Außerdem läuft das ohne Treiber, meine Software redet direkt mit der Hardware und lädt bei Bedarf auch die Firmware / Bitstream in die Hardware.

EDIT: irgendwo habe ich auch schonmal S/PDIF Code für FPGA in Verilog oder VHDL gesehen, falls Du das wirklich selber bauen willst.

Noch ein EDIT: wenn Du den Wandler eh selber baust, warum dann AES/EBU oder S/PDIF? Setz doch einen FPGA mit auf die Wandlerplatine und fütter den gleich mit I2S. Das braucht dann wesentlich weniger Code im FPGA und ist übersichtlicher zu programmieren. Dann haste einen ADC gleich mit USB Ausgang. Und falls Du so einen Wandler wie PCM4222 benutzen solltest kannst Du gleich noch den 6-bit Modulatorausgang zum FPGA führen und mit eigenen Dezimationsfiltern experimentieren.

Olaf
Zuletzt geändert von olafmatt am Do Mär 24, 2011 10:40 am, insgesamt 1-mal geändert.

dimok
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Beitrag von dimok »

Hi Olaf.
Danke für die Infos

Ich mache das nicht, weil ichs billiger haben will, ich wollte Erfahrung sammeln, etwas Grosses schaffen (ok, groß für mich). Männl. Ego, du verstehst...

den DICE kannte ich nicht, danke.
Jetzt verstehe ich, warum letzte Zeit alle auf ein mal 8-Kanal Interfaces bauen können.
Früher musste man FPGA einsetzen und SW für Mixer, Routing, MeterBridge, usw selbst schreiben - Entwicklungskosten.

Habe bei der Suche erfahren, das der DICE in fast jedem neuen Teil steckt.
Ausser halt Sachen wie Apogee, Lynx usw. Aber in Sachen wie Presonus, Edirol....

Ich werde wohl den steinigen Weg über FPGA gehen, alleine der Erfahrung wegen. VHDL kenne ich gut.
Das ferne Ziel ist: 8/16 Kanäle Schnittstelle, so etwas wie Lynx AES16

Aber zuerst nur den ADC. Mal sehen, wie gut ich die ganzen High-Speed-Design-Guides verstanden habe.
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olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

dimok hat geschrieben:Mal sehen, wie gut ich die ganzen High-Speed-Design-Guides verstanden habe.
Da muß man nur immer aufpassen welche man ließt. Gibt ja irgendwie immer noch zwei verschiedene Fraktionen, die mit gesplitteter Groundplane und die mit durchgehender Groundplane. :lol:
Ich kann durchgehende Groundplane mit lokalen Shunt-Reglern empfehlen.

Wenn du was mit FPGA machen willst, ich bastel mit einem Board von dem Typen hier: http://www.ztex.de/
Ich habe das USB FPGA Module 1.2, da könnte man die USB Firmware in das Eeprom packen und noch die Flash Option installieren in der man dann den Bitstream parkt. Ist allerdings alles in Java bei dem, ich hab dann den wesentlichen Code nach C umgebaut, damit meine Software (unter OS X) sebsttätig Firmware und Bitstream in die Hardware laden kann. Firmware für USB wird in C geschrieben, FPGA in VHDL. Tools sind alle kostenlos verfügbar.

Olaf

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Weiß jetzt wieder, wo ich den S/PDIF VHDL Code gesehen hatte. Hier: http://www.beis.de/Elektronik/DPLCM/DPLCM.html

Olaf

dimok
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Beitrag von dimok »

Wow, danke für die Links.

Ja, unuterbrochene groundfläche klingt für mich auch logischer, vernünftiges Decoupling vorausgesetzt.

Der Modul 1.2 sieht für das erste sehr gut aus, guter Tip.

Der Code von der beis.de Seite ist auch ein guter Startpunkt, werde ich mir in ruhe ansehen.

Gruß
Dimok
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hardtrail
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Beitrag von hardtrail »

junge, und dazu sollte ich mit meinem fast vollendetem Studium doch auch in der Lage sein, oder? Ich frage mich, ob mein Etechnik Studium scheiße ist, oder ob Geräte dieser Art normalerweise vom Computer gebaut werden? Den Informatikern ist ja alles zuzutrauen ;)

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Sorry, aber ich habe manchmal den Eindruck es ist am besten man läßt die Elektronik von einem Informatiker machen, der sich aus Eigeninteresse in die Materie eingearbeitet hat. Umgekehrt mag ich lieber Code von Elektronikern (oder Bäckern oder Mantafahrern) als von Informatikern. :?

Olaf

hugoderwolf
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Beitrag von hugoderwolf »

hardtrail hat geschrieben:junge, und dazu sollte ich mit meinem fast vollendetem Studium doch auch in der Lage sein, oder? Ich frage mich, ob mein Etechnik Studium scheiße ist, oder ob Geräte dieser Art normalerweise vom Computer gebaut werden? Den Informatikern ist ja alles zuzutrauen ;)
Als auch fast fertiger E-Techniker kann ich sagen, dass ich mir mindestens die Hälfte von dem was ich kann selbst beigebracht habe. Und da is noch ne Menge Platz. ;)

dimok
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Beitrag von dimok »

Deswegen habe ich Technische Informatik gemacht -
VHDL, uC - programmierung, digitale Signalverarbeitung, Elektronik und so weiter. Aber auch Kommunikations-Akustik, Psychoakustik (für die Arbeit).
Das Studium war sehr flexibel , was Fächerzusammensetzung angeht :lol:


Ich muss ja zugeben, dass ich miserabel programmiere, außer Hardwarenah... Hat mich nie interessiert. Zu recht steht im Abschluss Dipl Ing und nicht Dipl Inf
kann ich sagen, dass ich mir mindestens die Hälfte von dem was ich kann selbst beigebracht habe.
Geht mir genau so. Ist aber normal. In der Uni kriegst du beigebracht, wo und nach was man suchen muss, bei gegebenen Problem und nicht alle Lösungen parat zu haben.
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olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Da ich weder Informatiker noch E-Techniker bin (und auch kein Mantafahrer) habe ich gedacht ich kann sowas auch... und brauchen tät ich ein Interface für Quad-Speed AES3 (vormals AES/EBU) in Stereo.

Vielleicht könnten wir ja wirklich was zusammen entwickeln. Wenn es mehr als 2 Kanäle werden sollen geht das 1) wegen der USB-2 Geschwindigkeit irgendwann nicht mehr mit den ganz hohen Samplingraten und braucht 2a) entweder Word-Clock und AD-Wandler die per WClk gesynct werden können oder 2b) einen ASRC Chip / Code im FPGA pro Eingang.

Na mal sehen, vielleicht probier ich den SPDIF VHDL Code am Wochenende mal aus. Muß theoretisch nur den AES3 Eingang an den FPGA in meinem existierenden DSD Interface legen und nen neuen Bitstream machen. Der Aufnahmesoftware ist es dann ja egal, was für Daten sie in eine Datei schreibt (muß halt nur den passenden Dateiheader vorne dran kleben).

Olaf

volker
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Beitrag von volker »

Hallo Dimok,

hast du dieses Projekt schon gesehen? Vielleicht findest du ja ein paar Denkanstöße.

Vor allem auf Grund der einfachen Verfügbarkeit wurde da ja eingehend Ethernet als Interface diskutiert. Hast du schon mal in die Richtung überlegt?

Ach ja, hier schon mal reingeschaut? Da gibt es schon Diverses an Interfaces.


Gruß, Volker

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