Spule - Drossel - Induktor...

Das Zeichenbrett ist der richtige Ort um Elektronikwissen, Entwicklung und neue Ideen zu diskutieren.

Moderatoren: TVPstudio, kubi

Antworten
superslaukey
Beiträge: 339
Registriert: Do Okt 02, 2008 8:25 pm
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Spule - Drossel - Induktor...

Beitrag von superslaukey »

So die Herren,

ich trau mich jetzt einfach mal: in vielen EQ-Projekten mit passiver Filterung werden die Filter ja mit RCL-Kreisen aufgebaut. Meine Frage: was ist der unterschied zwischen Drossel, Spule, Induktivität und Induktor? Es gibt Ringkernspule, Festinduktivitäten in Widerstandsform, Radial-Festinduktivität, Miniatur-Festinduktivitäten die aussehen wie Folienkondensatoren etc...ist das jetzt alles irgendwie dasselbe oder gibts da (gravierende) Unterschiede?

Wenn ich jetzt zum Beispiel den Pultec anschau, da gibts ja z. B. von Sowter einen geschirmten Induktor mit unterschiedlichen Anzapfungen. Könnte ich jetzt den Schaltkreis auch mit den oben genannten Spulen aufbauen? Ich nehm mal an nicht oder? Kommt es in den Schaltungen nur auf die mH/H-Werte an oder auch auf Widerstand, Bauform, Typ, Material etc...

Mit gehts jetzt nicht um den Pultec - das war ein Beispiel zur Veranschaulichung. Ich hab einfach keinen Plan was die spezifischen Unterscheide sind zwischen den Bezeichungen und Bauarten etc...

Danke und beste Grüße
Max
---------------------
"Der Vorteil von Klugheit ist, dass man sich dumm stellen kann; umgekehrt ist es schwieriger."

Kurt Tucholsky

AndreasS
Beiträge: 439
Registriert: Di Feb 19, 2008 8:09 pm
Wohnort: Land Brandenburg

Beitrag von AndreasS »

Hallo Max,

Drossel (außer Schwarzdrossel :D ), chokes, inductors bezeichnen allg. Spulen mit einer Wicklung (Übertrager, transformers haben mehrere Wicklungen).

Wichtigste Größe ist die "Induktivität", einfach gesagt: eine Eigenschaft, Stromänderungen durch das Bauteil entgegenzuwirken; andere (manchmal störende) Eigenschaften sind der elektrische Widerstand und die Eigenkapazität der Wicklung. Eigentlich ist im RL-Filter nur die Induktivität wichtig, die anderen Größen spielen eigentlich nur in LC-Kreisen eine Rolle.

Da solche Spulen auch magnetische Störfelder einfangen können, werden sie zuweilen geschirmt. Braucht man mehrere Drosseln in Reihenschaltung, so kann man diese auch auf einem Kern (mit Anzapfungen) ausführen..., so spart man Draht und Wickelraum.

Gruß Andreas

superslaukey
Beiträge: 339
Registriert: Do Okt 02, 2008 8:25 pm
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von superslaukey »

Hallo Andreas

du bist hier glaub ich der Master of Explaining :D vielen Dank für deine tollen Erläuterungen. Das hilft mir fürs Verständniss schon mal sehr. Ich hab jetzt mal nachgesehen, die Spezifikationen z. B. des Widerstands von der Sowter-Spule und vergleichbaren 27 mH radial/axial Drosseln sind doch unterschiedlich. Das könnte dann deiner Ausführung nach Auswirkungen in LC-Kreisen haben, bei RL eher nicht?

Das würde also bedeuten, abhängig davon was man für einen Kreis hat kann man entweder "beliebige" Drosseln bei Berücksichtigung entsprechender µH/mH-Werte verwenden oder man muss sich gut auskennen um zu wissen welche (ich nenn das jetzt mal so) sekundären Eigenschaften die Drossel hat?

Besten Dank!
Max
---------------------
"Der Vorteil von Klugheit ist, dass man sich dumm stellen kann; umgekehrt ist es schwieriger."

Kurt Tucholsky

Antworten