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Frage zur Impedanz an Röhrenendstufen

Verfasst: Do Dez 17, 2009 8:08 pm
von tobytek
Hallo,
Derzeit baue ich die Gyraf Pultec Gainstage auf, welche soweit auch sehr gut funktioniert. Ich möchte die Schaltung ohne Ausgangstrafos betreiben. Bei anderen Schaltungen (Gittarreneffekt ect.), hängt an Stelle des Trafos, ein Spannungsteiller im Verhältnis 1:10 am Ausgang (1M : 100k) Jetzt stellt sich mir die Frage wie dieser Dimensioniert sein soll, um die Schaltung unsymetrisch auf Line Level zu Betreiben, damit´s auch mit der Impedanz passt.

Anbei nochmal die Pultec Schaltung, es geht nur um die Röhrenverstärkung:
http://www.gyraf.dk/gy_pd/pultec/gy_pd_sch.gif

Danke und Grüsse
T.

Re: Frage zur Impedanz an Röhrenendstufen

Verfasst: Do Dez 17, 2009 9:06 pm
von AndreasS
tobytek hat geschrieben:...Jetzt stellt sich mir die Frage wie dieser Dimensioniert sein soll, um die Schaltung unsymetrisch auf Line Level zu Betreiben, damit´s auch mit der Impedanz passt.
Hallo,

die Ausgangsimpedanz ohne Übertrager ist viermal so hoch wie mit Übertrager, aber immer noch ausreichend gering für übliche Eingangswiderstände von 10 kOhm.
tobytek hat geschrieben: es geht nur um die Röhrenverstärkung
... und die läßt sich von außen nicht ändern: einfach halben Pegel an den Eingang geben, dann stimmt der Pegel am Ausgang (man kann natürlich auch an den Ausgang ein 6 dB-Dämpfungsglied schalten, aber dann wird die gesamte Stufe doppelt so weit ausgesteuert..., also vervierfachen sich die Verzerrungen).

Gruß Andreas

Verfasst: Do Dez 17, 2009 11:07 pm
von tobytek
die Ausgangsimpedanz ohne Übertrager ist viermal so hoch wie mit Übertrager, aber immer noch ausreichend gering für übliche Eingangswiderstände von 10 kOhm.
Ok, das erklärt auch, weshalb der Klang soweit passt.

Um die Pegel einzustellen, kann man entweder den Eingang passiv regeln, oder den Ausgang. Allerdings bildet der Kondensator mit dem Poti ein Hochpass und einige der unteren Frequenzen werden geblockt.

Gibts da eine Möglichkeit, das ganze davon zu entkoppeln, oder ist es besser, einfach den Eingang zu regeln.

Danke & Gruß!

Verfasst: Fr Dez 18, 2009 9:07 am
von AndreasS
tobytek hat geschrieben:... oder ist es besser, einfach den Eingang zu regeln
ja, nicht nur wegen der Verzerrungen (wie schon geschrieben), sondern auch aufgrund der stärkeren Belastung der SRPP-Schaltung durch ein -6 dB-Pad mit dem geforderten geringen Ausgangswiderstand.

Gruß Andreas

Verfasst: Fr Dez 18, 2009 11:58 am
von tobytek
Ok, Danke für deine Erklärung, hat mir sehr weitergeholfen.

Re: Frage zur Impedanz an Röhrenendstufen

Verfasst: Fr Dez 18, 2009 8:25 pm
von maxheadroom
AndreasS hat geschrieben:
die Ausgangsimpedanz ohne Übertrager ist viermal so hoch wie mit Übertrager
Hallo Andreas,

kannst du mir bitte erklären wie du auf den Faktor vier kommst?
Ich grüble schon die ganze Zeit... :?:

Gruß Max

Re: Frage zur Impedanz an Röhrenendstufen

Verfasst: Fr Dez 18, 2009 9:13 pm
von kubi
maxheadroom hat geschrieben:
AndreasS hat geschrieben:
die Ausgangsimpedanz ohne Übertrager ist viermal so hoch wie mit Übertrager
Hallo Andreas,

kannst du mir bitte erklären wie du auf den Faktor vier kommst?
Ich grüble schon die ganze Zeit... :?:

Gruß Max
Bin zwar nicht Andreas, aber hier kommt dennoch die Antwort:
Der Übertrager hat das Spannungsverhältnis 1:2, das Verhältnis der Impedanzen ist das Quadrat des Spannungsverhältnisses, also 1:2^2 = 1:4. Ergo: Ein 600Ohm:2400Ohm Übertrager ist ein 1:2 Übertrager.

So, jetzt die lange Version exemplarisch für einen 1:2 Übertrager:
Da auf beiden Seiten die gleiche Leistung P vorliegt und P=U*I, muss sich der Strom I halbieren, wenn sich die Spannung U verdoppelt. Setzt man das in U=R*I ein, sieht man:

Primär: Rp=Up/Ip

Sekundär: Rs=Us/Is und wie oben beschrieben ist Us=2Up und Is=0,5Ip und eingesetzt: Rs=2Up/(0,5Ip)=4Up/Ip
Daraus folgt umgeformt: 1/4 Rs = Up/Ip und weil Up*Ip=Rp -> 1/4 Rs = Rp oder Rs = 4Rp

Verfasst: Fr Dez 18, 2009 9:17 pm
von maxheadroom
Vielen Dank Kubi!