VPR Bassabsorber Prinzip

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germanhot
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VPR Bassabsorber Prinzip

Beitrag von germanhot »

Hallo,
Ich philosophiere vor mir her
und frage mich wie ein VPR Absorber funktioniert und wieso er
so einen hohen Wirkungsgrad in unteren Frequenzen erreicht.
Dazu habe ich einfach aus Interesse eine kleine Grafik gebastelt:
Bild

Meine Philosophie darüber:
Ein Stahlblech, 1-2mm ist auf porösem bis zu 5cm dickem Schaumstoff befestigt. Gelochter Rahmen stabilisiert die Konstruktion und ist in den Ecken mit der Stahlplatte verschweißt. Das Stahlblech fungiert als Empfänger für Druckschwankungen bei Schall und fängt an sich zu bewegen (Vibration).
Die Bewegung zieht und pustet in der Konstruktion Luft durch den porösen Schaumstoff, in dem die Luft zu Reibung an den offenen Poren- und Kammerwänden gezwungen wird, die sich wiederum auch bewegen und Reibung erzeugen. Dadurch veringert ein Teil der Schallenergie und wird in Wärme/Reibung umgewandelt.

Solche Absorber sind ähnlich wie ein "Whiteboard". Ich kann mir auch vorstellen dass das ein oder andere Whiteboard gut funktioniert, wenn als Füllmaterial poröser Schaumstoff oder Glaswolle verwendet wurde.

Mich würde interessieren, ob das so stimmt und was ihr zu dem System sagt. Vielleicht hat schon einer so einen Absorber gebaut/getestet.

Vielleicht weiss jemand
- wo kann man Stahlbleche in gewünschter größe zugeschnitten kaufen?

:shock: :shock:

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Deine Philosophie und deine Konstruktion stimmen nicht.
http://www.nrgrecording.de//nrg/viewtop ... hlight=vpr
Jens

germanhot
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Beitrag von germanhot »

Hallo Jensemann,
wie funktionieren die Absorber denn? Würde mich sehr interessieren.
In Matthias Thread hast du Bilder von solchen VPR Absorbern. Leider steht da kaum was über die Funktion...

germanhot
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Beitrag von germanhot »

Hier habe ich eine nette Erkärung gefunden:
http://www.casakustik.de/forum/index.ph ... ,98.0.html
und
http://www.ibp.fraunhofer.de/akustik/ra/vpr/index.html

Scheint doch garnicht so verkehrt zu sein was ich geschrieben habe.
Welchen Punkt speziell meinst du, der falsch ist? Dann könnte ich das verbessern ergänzen.

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Jau, der erste Schreiber hat den Herrn Fuchs ganz gut zitiert.

Deine Fehler:
Der Schaum hat sich mit 10cm (nicht 5cm) Dicke am wirkungsvollsten herausgestellt.
Die Stahlplatte sollte in den 4 Ecken weich gelagert sein. Festschweißen, Schrauben usw sind Einspannungen, die das Schwingungsverhalten der Platte ändern.
Mit 10cm Wandabstand ist die Stahlplatte sowohl Druck- als auch Schnelleempfänger. Dazu kommt noch der Biegeschwingungsmechanismus.
Im Bild steht eine Plattendicke von 0,2mm. Das ist beim Einsatzzweck Bassabsorber ein bisschen wenig.



Interessanterweise verbauen Hidley und Newell in ihren Studiokonstruktionen auch Elemente, von denen sie nicht so ganz genau wissen wie sie tun was sie tun. Das sind Holzplatten die auf beiden Seiten mit unterschiedichen Materialien beschichtet sind und frei hängen. Diese Technik nennen sie "constraint layer" und wird auch als Bassabsorber genutzt. Der Wandabstand ist größer als beim VPR, hat keinen direkten Kontakt zur Wand und wird großflächig eingesetzt (hängt vor einer kompletten Wand) - VPRs nur in Ecken oder Raumkanten.
Jens

germanhot
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Beitrag von germanhot »

VPRs können wahrscheinlich nur ab einem bestimmten mindestdruck/dröhnen gut arbeiten. Das würde zumindest erklären, warum die im Maximum plaziert werden sollen.
sehr interessant. Danke Dir.

In einer anderen PDF von Fraunhofer haben die skizziert, dass man die auch parallel gegenüber stellen kann, also zwei auf die eine längst-Seite vom rechteckigen Raum und die anderen Beiden auf der gegenüberliegenden Seite. Bei einer Stahlblechdicke von 2,5mm gehen die sogar bis 40hz runter bei 1500mmx1000mm Gesamtmaß.

Ich denke ich bau mir so ein Ding mal für meinen Keller. Wenn ich da den Genelec ausm Studio reinstelle kann ich das gut testen.

oh ja 0,2mm sind falsch ;) das wäre wahrscheinlich ein Membranabsorber :)

hier noch eine interessante pdf, die ich gefunden habe.
pia-alfa.de/de/download/VPR-A2.pdf

grüße
schönen Abend noch

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

germanhot hat geschrieben:VPRs können wahrscheinlich nur ab einem bestimmten mindestdruck/dröhnen gut arbeiten. Das würde zumindest erklären, warum die im Maximum plaziert werden sollen.
Die funktionieren auch leise sehr gut :-)
Im Druckmaximum platzieren macht die Dinger am effektivsten. Im Bild deines Links sind sie so platziert, dass damit bestimmte Raummoden stark bedämpft werden.
Jens

germanhot
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Beitrag von germanhot »

Hallo Jens,

Ich habe ein paar Lieferanten finden können, die Stahlbleche auf Zuschnitt herstellen. Die Preise liegen um die 40-50EUR + Versand für ein 1500 x 1000mm Stahlblech.
Die Blechdicke ist meist nur 2mm. 2,5mm konnte ich noch keinen finden. Kennst du noch preiswerte Lieferanten?
Mit Basotec Schaumstoff kostet dann so ein selbstgebauter VPR um die 150EUR, wenn man auf den 22%gelochten Rahmen und Rückplatte verzichtet.

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Frag doch mal einfach in der Blechnerei nebenan nach dem Blech. Es würde mich wundern, wenn das so teuer wäre.
Jens

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