Kabel und anderer Unsinn

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kubi
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Beitrag von kubi »

Reality Check: Kabel verändern in der Tat den Ton, keine Frage.

Analog: Ein jedes (!) Kabel hat eine Kapazität, einen Widerstand und eine Induktivität, jedoch in einer Größe, die irrelevant ist.
Die Kapazität zusammen mit dem Widerstand der Quelle kann die Bässe anheben, eine Kapazität in Parallel mit dem Kabel selber kann die Höhen anheben. Mehr Bass und mehr Höhen empfinden alle als "besser". Aber bei normalen Längen im Studio passiert es in einer Grössenordnung, die Kaum messbar sein dürfte und somit auch bei Frequenzen, die jenseits des Gehörs sind. Erst ab einigen Kilometern wird es spannend. Somit ist der Artikel Voodoo und ich vermute, Vovox hat einfach paar teure Anzeigen geschaltet, um im Anschluss die positive Bewertung zu erhalten.

Digital: Das stinknormale Chichkabel als SPDIF-Kabel kann durchaus schlechter Klingen als HiEnd-Kabel.
In hohen Frequenzen (bis 6MHz bei SP/DIF) entstehen bestimmte Effekte im Kabel, die den Unterschied ausmachen, dann ist schon mal ganz viel Null ein bisschen Eins. Es kann durchaus sein, dass durch bestimmte Effekte nicht alle Bits lebendig am Ende ankommen oder vom Receiver erkannt werden, weil sie durch zu viele Störungen (z.B. Spiegelungen) überlagert werden. Bei normalen SP/DIF-Verbindungen im Haushalt sind es meistens weniger als 3m und die sind nicht kritisch. Bei langen Wegen hat man sich nicht zum Spaß das symmetrische AES/EBU-Kabel ausgedacht.
Darius

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acidfarmer
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Beitrag von acidfarmer »

Das klingt für mich bis jetzt am logischten und auch ziemlich richtig. Ich denke auch das im normalen Studiobetrieb kein Kabel eine kritische länge hat und schlechter zu klingen. Anders siehts da bestimmt schon bei grossen Veranstalltungen mit sehr langen Kabeln.
Im Studio würde ich eher Klangverlust durch schlechte Steckverbindungen vermuten.
Alex

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Ich glaube die längste Kabelverbindung, die ich bisher eingesetzt habe, waren 170 Meter. Konnte da leider keinen Vergleich mit kürzerem Kabel machen, denn das wäre zu kurz gewesen... :D

Na jedenfalls war auch das (bei Linepegel) nicht so das Problem. Bei Mikropegel würde ich mir das vielleicht noch überlegen. Und für den Endanwender ist es sowieso egal, weil der durchschnittliche Joe Public (wie hieß der nochmal auf Deutsch?) ja nichtmal Mp3 von unkomprimiertem Audio unterscheiden kann. (Welcher Radiosender in Berlin war das doch gleich, der seine fertigen Beiträge im Mpeg Format ausspielt?)

Ich glaube wir sind uns alle einig, das kürzere Kabel weniger schlecht klingen als lange. (Und das es außerdem von der Qualität der involvierten Geräte abhängt, wie gut sie mit langen Kabeln klar kommen.)
Deshalb zurück zu meiner ursprünglichen Frage: wieso klingt bei Vovox MEHR Kabel besser als weniger? Negative Kapatität und Widerstand? Dann kann man mit dem Kabel bestimmt auch Zeitreisen machen...

Olaf
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